Rumänische Küche, kochen in Rumänien
Die rumänische Küche ist eine Vielvölker-Küche mit Einflüssen aus Italien, Russland, der Türkei und aus Sachsen. Auch ungarische und griechische Einflüsse lassen sich erkennen.
Verschiedene Gerichte wie z.B. der schnittfeste Maisbrei „Mamaglia“, der an die italienische Polenta erinnert oder den ungarischen Gulasch, der Rumänien „tocanà“ heißt, Garformen, wie z.B. das Grillen, das von den Türken übernommen wurde und Zutaten wie z.B. Saure Sahne aus Russland und Sauerkraut aus Sachsen belegen den Einfluss anderer Kochtraditionen, der von jahrhundertelanger Fremdherrschaft herrührt. Die typische rumänische Küche (Im Sinne einer ohne Einflüsse aus anderen Ländern entstandene Küche) gibt es also nicht.
Die rumänische Küche ist in der Regel eher schlicht aber durchaus schmackhaft. Sie wird jedoch meist mit viel Fett zubereitet und die Portionen sind für unsere Verhältnisse meistens riesig. Knoblauch darf im Land von Graf Dracula und der Vampire natürlich in kaum einem Gericht fehlen. Es werden auch gerne und viel Innereien gekocht. Das verwendete Gemüse ist meistens frisch und in der Regel frei von Pestiziden und Herbiziden, weil diese schlicht zu teuer sind. Oft wird das Gemüse aber häufig zerkocht, so dass häufig wichtige Vitamine und Mineralstoffe nur noch in kleinen Mengen vorhanden sind, da sie während des Garens verloren gehen.
In Rumänien werden von tausenden Kleinproduzenten unterschiedlichste Weine produziert. Diese kommen jedoch kaum in den internationalen Handel sondern werden in der Regel vor Ort getrunken.
Beliebtester Likör ist die „visinatà“ auf Sauerkirsch-Basis, berühmtester Schnaps die „tuicà“ oder „palincà“ aus Pflaumen oder aus Treber.
Rumänische Spezialitäten
- Ciorba de pui (Suppe mit Huhn)
- Sarmale, (Kohlrouladen mit einer Reis-Hackfleisch-Füllung – Rumänische Nationalgerichts)
- Branza (Schafskäse).
„Supa de Pui cu Galuste“ Rumänische Hühnersuppe mit Grießklößchen
Zutaten für die Suppe:
1 Huhn
1 Gemüsezwiebel
½ Sellerieknolle
1 Stange Staudensellerie
½ – 1 kg Möhren
3 Kohlrabis
Zutaten für die Klößchen:
2 Eier
Pflanzenöl
Grieß
Das Huhn zerteilen und in einen Topf mit kochendem Wasser geben.
Die ganze Gemüsezwiebel sowie 5-10 Pfefferkörner und eine kräftige Prise Salz dazugeben und alles bei mittlerer Hitze kochen lassen.
Von Zeit zu Zeit den Schaum mit einem Schaumlöffel abschöpfen.
In der Zwischenzeit das Gemüse putzen, dabei die Kohlrabi sechsteln, dicke Möhren längs halbieren.
Alles ca. 1 bis 1,5 Stunden köcheln lassen, dabei das Fleisch und das Gemüse auf Bißfestigkeit probieren.
Für die Klößchen die beiden Eier trennen, das Eiweiß in einem tiefen Teller schaumig schlagen, etwas Öl beimengen (nur 1oder 2 Tropfen!), solange Grieß hineinrühren, bis sich die anfangs geschmeidige Masse nur noch schwer rühren läßt.
In einem Topf 2l Wasser erhitzen und Instantbrühe zufügen.
Eine Gabel anfeuchten und damit ein Klößchen formen, dieses in das kochende Wasser gleiten lassen, so verfahren bis die Grießmasse verbraucht ist (Vorsicht, die Masse erstarrt relativ schnell!).
10-15 min. auf mittlerer Flamme köcheln lassen bis die Klößchen aufgehen und locker und leicht werden.
„Gogosari Elena“ Eingelegte Rote Paprikaschoten
3-4 kg Rote Paprikaschoten
1l Essig
1/2l Wasser
250g Zucker
1 Messerspitze Salz
Pfeffer
Lorbeerblätter
Alles außer der Paprikaschoten in einen Topf geben und zum Kochen bringen.
Die Paprikaschoten putzen, von den Kernen befreien und je nach Größe in Viertel oder Sechstel zerteilen, anschließend in die kochende Flüssigkeit geben.
Einige Minuten kochen lassen (ca. 3min.) dann vom Feür nehmen und erkalten lassen.
Mit der Flüssigkeit auf Einmachgläser verteilen und diese gut verschließen.
„Salata de vinete“ Auberginenpaste
4 Auberginen
Saft von 2 Zitronen
2 Knoblauchzehen – zerdrückt
1 Gemüsezwiebel – fein gewürfelt
3-4 EL Olivenöl
1 Tasse Wasser
2 Fleischtomaten – in Scheiben geschnitten
4 Pepperoni – in Scheiben geschnitten
8 schwarze Oliven
Die gewaschen Aubeginen mit dem Wasser in eine feürfeste Form geben und im vorgeheizten Backofen (ca. 180 C / Elektroofen) ca. 15 min. weich backen lassen.
Herausnehmen, die Schalen abziehen und mit der Gabel zu einem Brei zerdrücken oder im Mixer pürieren. Den Zitronensaft sowie das Olivenöl und die Knoblauchzehen unterrühren und mit Salz abschmecken.
In eine Schale geben und mit dem übrigen Gemüse und den Oliven garnieren.
Mit frischem Bagütte oder Fladenbrot servieren.
Ciorba de varza (Krautsuppe)
Zutaten für sechs Personen
200 g Rindfleisch
200 g Schweinefleisch
200 g Hühnerfleisch
100 g geräucherten Schinken
150 g geräucherte Wurst
150 g Sauerkraut (Dose) oder besser frisch vom Türken/Griechen
1,5 l Sauerkrautsaft (im Bioladen erhältlich)
1 kleine Zwiebel
1 EL Mehl
öl
Paprikapulver edelsüß
2 EL Reis
etwas Rahm
Das Fleisch würfeln und mit wenig Wasser halbweich garen. Dabei das Rindfleisch etwas früher zum Kochen bringen, da die Garzeit etwas länger ist. Dann den Schinken und das Sauerkraut dazugeben, mit Sauerkrautsaft aufgießen und langsam kochen lassen bis das Fleisch weich ist. Die Wurst nun in dünne Scheiben schneiden und dazu geben, Zwiebeln fein hacken, in heißem öl andünsten, Mehl einrühren und die Suppe damit dicken. Mit Salz und Paprika abschmecken.
Den Reis separat kochen und in einer Schüssel anrichten. Sollte er in der Suppe mitgekocht werden, nur 1 EL Reis nehmen. Ein Tupfen Rahm in den Teller, rundet den Geschmack ab.
Diese Suppe eignet sich hervorragend zum Verzehr am Neujahrstag. Sie kann auch schon ein oder zwei Tage vorher gekocht werden. Krautgerichte schmecken aufgewärmt noch besser.
Sarmale (Krautwickel)
Zutaten für etwa zehn Personen
800 g Gehacktes vom Schwein
etwa 4 kg sauer eingelegte Weißkohlköpfe
4 Zwiebeln
100 g Tomatenmark
1,5 l Wasser oder Fleischbrühe
Paprikapulver edelsüß
250 g Schweineschmalz oder Öl
100 g Reis
Pfeffer
Bohnenkraut
300 g geräucherte Rippchen
10 kleine Tomaten
20 g Salz
20 g Zucker
2 Lorbeerblätter
Den Weißkohl bekommt man in türkischen und/oder griechischen Lebensmittelgeschäften entweder vakuumiert oder eingelegt.
Zwei Zwiebeln fein hacken und mit Fett und etwas Wasser dünsten und zum Gehackten geben. Die Masse mit dem halb gegarten und kalten Reis vermischen und mit Pfeffer, Bohnenkraut und Salz würzen.
Die Krautblätter werden in passende Stücke geschnitten. Auf ein Krautblatt wird in der Größe einer Walnuss etwas von der Fleischmasse gegeben. Die Blätter werden dann gerollt und die Endstücke mit den Fingern nach Innen gedrückt. Auf dem Topfboden werden die Reste des Krauts (feingehackt) verteilt, die sarmale am Topfrand entlanggelegt.
Die Rippchen und das restliche geschnittene Kraut in die Mitte legeen.
Die 2 Zwiebeln in feine Scheiben geschnitten und in Öl glasig dünsten. Die Pfanne von der Platte nehmen, das Paprikapulver dazu und mit Tomatenmark und der Fleischbrühe oder Wasser ablöschen.
Die Flüssigkeit über die sarmale gießen. Darauf kommt ein Zweig Bohnenkraut, die Lorbeerblätter, der Zucker und einige Pfefferkörner. Bei kleiner Temperatur 2,5 Std. kochen lassen, dann den die kleinen Tomaten darauf und den Topf in den Backofen stellen, bis die Tomaten knusprig sind.
Die sarmale werden mit Rippchen und Mamaliga serviert.
Mamaliga mit Schafskäse
1 l Milch
225 Gramm Maisgrieß
80 Gramm Käse zerriebenFetakäse oder türkischer Frischkäse
120 Gramm Butter
1 Prise Salz
Die Milch mit 40 g Butter aufkochen und den Maisgrieß dann unter ständigem rühren dazugeben. Bei schwacher Hitze aufqüllen lassen, bis ein dicker Brei entstanden ist. Den Reibekäse unterheben und nach Geschmack salzen.
Die restliche gebräunte Butter wird über den Brei gegeben. Dazu ißt man diverse Fleischsorten, aber auch Sauerkraut mit Würstchen.
Man kann die Mamaliga auch auf ein Blech schmieren und im Ofen mit ein bisschen Ratatouille und Käse überbacken.
Siebenbürger geschichtetes Kraut
100 g Langkornreis
2 Zwiebeln
1 Knoblauchzehe
250 g durchwachsener Speck, gewürfelt
500 g Schweinegulasch
4 Paar Debrecziner Würstchen
Salz
1 EL edelsüßes Paprikapulver
750 g Sauerkraut
100 ml Milch
100 ml saure Sahne
1 TL Rosenpaprika
Den Reis in 1 Liter Salzwasser 5 Minuten kochen und dann abgießen. Zwiebeln und Knoblauchzehe pellen und fein würfeln. Den Backofen auf 180 °C vorheizen.
In einer Pfanne den Speck bei mittlerer Hitze ausbraten, herausnehmen und in eine große Schüssel geben.
Nur 2 EL von dem ausgelassenen Fett in der Pfanne lassen, darin die Gulaschstücken braun anbraten, salzen und zu den Speckwürfeln geben.
Nun Zwiebeln und Knoblauch in der Pfanne goldgelb werden lassen und den edelsüßen Paprika unterrühren. In der Zwischenzeit die Würstchen in Scheiben schneiden.
Zwiebelmischung zum Fleisch geben und die Würstchen anbraten. Diese benfalls zum Fleisch geben.
Den Bratenfond in der Pfanne mit einer Tasse Wasser lösen und unter das Fleisch mischen.
In eine feürfeste Form zürst das Sauerkraut, dann die Fleischmischung und zum Schluss den Reis schichten. Milch und saure Sahne verrühren und mit Salz und Rosenpaprika kräftig abschmecken. Über den Reis gießen und eine Stunde im heißen Ofen garen. Nach 30 Minuten eine Tasse heißes Wasser nachgießen.
Lapte de pasare (Vogelmilch)
Zutaten für vier Personen
1 l Milch
3 Eier
4 EL Zucker
1 Vanillestange
abgeriebene Schale einer Zitrone
1 Prise Salz
Die Milch wird mit der abgeriebenen Zitronenschale, der Vanillestange und der Prise Salz zum Kochen gebracht. Währenddessen schlägt man aus den 3 Eiweiß einen festen Schnee und hebt davon jeweils einen Löffel ab um ihn behutsam in die kochende Milch zu legen. Nach 1 Minute werden die Eischneeklöße gewendet und nach etwa 30 Sekunden vorsichtig mit einem Sieb herausgenommen und in eine Glasschüssel gelegt.
Nun werden die drei Eidotter mit dem Zucker schaumig gerührt. Diese Masse wird auf dem Herd bei geringer Hitze, unter ständigem Rühren der Milch zugefügt. Sobald die Vogelmilch eine etwas dickere Konsistenz bekommen hat, ist sie fertig und nachdem die Creme etwas ausgekühlt ist, gießt man sie vorsichtig auf die Eischneeklöße.
Die Vogelmilch wird kalt serviert.