Haushalt und Tiere

Tierkrematorien – Einäscherung von Haustieren im Tierkrematorium

Die Haltung und Pflege von Haustieren bereichert den Alltag von vielen Menschen. In rund 43% der deutschen Haushalte werden Heimtiere gehalten. Derzeit leben in Deutschland rund 8,2 Millionen Katzen, 5,6 Millionen Kleintiere und 5,4 Millionen Hunde. Wenn das geliebte Haustier dann stirbt, stellt sich zwangsläufig die Frage, was nach seinem Tod mit seinem Körper geschehen soll. Grundsätzlich sieht der Gesetzgeber nach dem TierNebG (Tierische Nebenprodukte-Beseitigungsgesetz), das auf der EU-Richtlinie 1774/2002 basiert, die “Beseitigung” des Tierkörpers durch eine Tierbeseitigungsanlage, früher auch “Abdecker” genannt, vor, wo der Körper des geliebten Haustieres zusammen mit Schlachtabfällen “weiterverarbeitet” wird. Diese Verordnungen und Gesetze sind zum Schutz vor Seuchen gedacht, was durchaus sinnvoll und nachvollziehbar ist. Was allerdings in diesen Tierbeseitigungsanlagen passiert und zu welchen “Produkten” die Tierkörper dort verarbeitet werden, möchte sich wohl kein Tierliebhaber vorstellen. Noch viel weniger möchte er sich vermutlich vorstellen, was dort mit seinem geliebten Haustier, seinem treuen Freund und Gefährten geschehen würde.

Wohl gibt es für tote Haustiere die Möglichkeit der Tierbestattung, die ist aber nicht immer unproblematisch. Tierfriedhöfe sind nicht in jeder Region vorhanden und wenn man sein Tier selbst beerdigen möchte, so kann man dies nur auf einem eigenen Grundstück oder mit ausdrücklicher Zustimmung der Grundstückeigentümer und muss auch sonst einige Voraussetzungen und Auflagen erfüllen.

Viele Tierbesitzer ziehen daher die Einäscherung ihres toten tierischen Freunds in einem speziellen Tierkrematorium einer Tierbestattung vor. Damit ist ein würdiger Abschied möglich. Außerdem ist es möglich, die Asche des Gefährten an dessen Lieblingsplatz zu verstreuen, oder sie in einer schmuckvollen Urne mit nach Hause zu nehmen um dieses so über den Tod hinaus bei sich zu haben und um seiner zu Gedenken.

Geschichte der Tierkrematorien

Die Kremation von toten Haustieren ist in Deutschland – verglichen bspw. mit anderen europäischen Ländern wie den Niederlanden oder Frankreich – noch ein relativ junges Phänomen. Das erste deutsche Tierkrematorium wurde erst in den 1990er Jahren in München eröffnet. Mittlerweile ist die Zahl auf 16 Krematorien angestiegen. Die Anzahl der Tierkrematorien im Verhältnis zur Fläche bzw. der Bevölkerungszahl ist in Deutschland daher noch recht gering. In den benachbarten Niederlanden, das bekanntlich deutlich kleiner ist und in dem viel weniger Menschen wohnen, sind über 20 Kleintiertkrematorien in Betrieb.

Sammeleinäscherung oder Einzeleinäscherung

Tierkrematorien bieten sowohl Sammeleinäscherungen als auch eine Einzeläscherung an.

Sammeleinäscherung

Bei der Sammeleinäscherungen (Sammelkremierungen ode Sammelkremationen) werden mehrere tote Tiere gemeinsam eingeäschert. Die Anzahl der zusammen eingeäscherten Tiere richtet sich hier nach dem Einzelgewicht der jeweiligen Tiere.


Nach einer Sammeleinäscherung ist es nicht mehr möglich, die Asche eines einzelnen Tieres herauszufinden. Die Asche wird daher auch nicht einzeln in Urnen, Aschesäckchen oder andere Behältnisse abgefüllt und dem Tierhalter auf Wunsch ausgehändigt, sondern auf dem Streubeet des Krematoriums bzw. auf einer speziellen Wiese verstreut.

Eine Sammelkremation ist für den Tierhalter günstiger als eine Einzelkremation. Allerdings hat er hier nicht die Möglichkeit, die Asche seines Tieres in Empfang zu nehmen um darüber nach eigenem Gutdünken zu verfügen.

Einzeleinäscherung

Bei der Einzeleinäscherung (Einzelkremierung, Einzelkremation) wird jeweils nur ein einzelnes Tier eingeäschert. Dadurch ist es möglich, die Asche eines einzelnen Tieres zu erhalten, die dann in eine Tierurnen, ein Aschesäckchen, einem Aschekarton oder in ein anderes Behältnis abgefüllt werden und die Herrchen oder Frauchen dann nach der Einäscherung in Empfang nehmen kann. Diese Asche kann er dann nach Belieben mit nach hause nehmen, sie auf einem Tierfriedhof bestatten,sie verstreuen oder bei sich zu hause aufbewahren. Damit es bei der Einzeleinäscherung nicht zu Verwechslungen kommen kann, werden den Tieren vor der Kremation unbrennbare Marken aus Schamottstein oder ähnlichen Materialien beigelegt, die mit einer eindeutigen Identifikationsnummer versehen sind. Anhand dieser Marken kann dann die Asche später eindeutig dem jeweiligen Tier zugeordnet werden.

Eine Einzelkremation ist für den Tierhalter teurer als eine Sammelkremierung. Dafür hat er dann aber auch die Möglichkeit, die Asche seines Haustiers in Empfang zu nehmen und über sie nach eigenem Gutdünken zu verfügen.

Dauer einer Einäscherung

Die Dauer einer Tierkremation in einem Kleintierkrematorium ist abhängig von der Größe bzw. dem Gewicht des Tieres. Eine Einäscherung dauert in der Regel zwischen 30 und 150 Minuten, plus die Zeit, die die Asche zum Auskühlen braucht, damit sie dann gefahrlos in eine Urne oder in ein anderes Behältnis gefüllt werden oder auf dem Streubeet des Krematoriums bzw. auf einer speziellen Wiese verstreut werden kann.

Kleintierkrematorien in Deutschland

In Deutschland gibt es derzeit 16 Kleintierkrematorien:

In Deutschland gibt es derzeit 16 Tierkrematorien: Berlin-Pankow, München, Badbergen (Kreis Osnabrück), Laudenbach (Bergstraße, Rhein-Neckar Kreis), Wesel, Darmstadt, Willebadessen (Kreis Höxter), Bad Zwischenahn (Kreis Ammerland), Jesteburg (Kreis Harburg), Gummersbach (Oberbergischer Kreis), Lauf an der Pegnitz, Oedheim (Kreis Heilbronn), Verl (Kreis Gütersloh), Falkenhagen (Kreis Prignitz) und Erolzheim (Kreis Biberach), Willich (Kreis Viersen).

(Quelle: Seite „Tierkrematorium“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 8. März 2013, 05:05 UTC. URL: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Tierkrematorium&oldid=115115532 (Abgerufen: 12. April 2013, 08:40 UTC))

Die meisten dieser Kleintierkrematorien verfügen über eine eigene Webseite, über die man die Möglichkeit hat, bei Fragen oder Terminabsprachen per Telefon oder per Email Kontakt aufzunehmen. Sie nehmen sich gerne die Zeit und stehen bei Fragen oder Problemen mit Rat und Tat zur Seite und geben auch gerne Informationen und Auskunft über Preise, Serviceleistungen usw.