Spanische Küche; kochen in Spanien
Die Küche Spaniens ist so vielfältig wie das Land. An der Küste wird viel Fisch, Meeresfrüchte und Schalentiere gegessen. Im Landesinneren wird hauptsächlich Fleisch und Wurst verzehrt. Außerdem sind Eintopfgerichte sehr beliebt. Auch kalte Gemüsesuppen sind sehr beliebt in Spanien. Beinahe in jedem Gericht findet sich Olivenöl. Auch Zwiebeln und Knoblauch finden, wie in allen Mittelmeerküchen, reichlich Verwendung. Dagegen werden andere Kräuter und Gewürze eher spärlich verwendet.
Spaniens Küche ist geprägt von seinen regionalen und geschichtlichen Eigenheiten. Da Spanien erst seit 500 Jahren ein geeintes Land ist, gibt es in jeder spanischen Region ein ausgeprägtes Traditionsbewusstsein, das sich auch auf die regionaltypischen Gerichte niederschlägt.
Typische Mahlzeiten in Spanien
- Frühstück: Besteht meistens aus Brot mit Marmelade oder „churros“ (fritiertes Gebäck) mit heißer Schokolade oder Kaffee
- Snack gegen 11 Uhr
- Mittagessen zwischen 13:30 und 15:30 Uhr.
- Nachmittagssnack („Merienda“)
- Tapas-Essen in den traditionellen Tapas-Bars gegen 20 Uhr
- Abendessen mit in der Regel zwei Gängen: Vorspeise (Primer Plato) mit Suppe, Salat o.ä. und Hauptgang (Segundo Plato) mit Eintoepfen, Fisch, Fleisch und Gemüse (Gemüse wird meist nur als Beilage gereicht). Danach Dessert wie Obst, Pudding, Eis oder Joghurt. Brot wird zu jedem Gang gereicht.
Getrunken wird spanischer Wein, Wasser oder Softgetränke.
Die kulinarischen Regionen in Spanien
Spanien unterteilt sich in 11 kulinarische Regionen, die aufgrund ihrer Geschichte und geographischen Lage unterschiedliche Gerichte und typische Spezialitäten hervorgebracht haben.
Altkastilien
Altkastilien bildet das Kernland Spaniens und umfasst die spanische Hauptstadt Madrid, mit der Sierra de Guadarrama sowie die Städte Segovia, Salamanca und Avila im Norden. Durch die Maurenkriege wurden in dieser Region zahlreiche Burgen gebaut, die bis heute zu sehen sind. Die Region Altkastilien ist besonders durch ihre Braten z.B. vom Spanferkel oder Milchlamm bekannt. Außerdem wachsen in Rioja und am Duro einige der besten Weine Spaniens.
Andalusien
Andalusien erstereckt sich von Huelva am Atlantik bis nach Almeria am Mittelmeer und nimmt somit den gesamten Süden Spaniens ein. Andalusien ist das Land der Stierkämpfe und des Flamencos. Kulinarisch ist die Region stark maurisch geprägt, die z.B. kalte Suppen, Fleischspieße und Mandelgebäck eingeführt haben. Auch Zigeuner haben hier ihre kulinarischen Spuren hinterlassen.
Asturien und Kantabrien
Asturien liegt am Atlantik und ist berühmt für Apfelwein und Milch. Eine weitere Spezialität ist Fabada, ein Eintopfgericht mit großen weißen Bohnen.
Baskenland
Die baskische Küche ist aufgrund ihrer Nähe zu Frankreich stark französisch geprägt. Außerdem ist das Baskenland berühmt für Kühe, Fischgerichte und Bohnen.
Balearen
Die Balearen mit den Inseln Mallorca. Menorca und Ibiza sind durch viele Kulturen geprägt worden. Spezialitäten der Balearen sind u.a. Ensaimada, ein schneckenförmiges Blätterteiggebäck und Sobrasada, eine streichfähige Paprikawurst. Ansonsten gibt es auf den Balearen eher dicke Eintopfgerichte und deftige Gemüse.
Levante (Valencia-Land)
Die Levante nimmt einen Großteil der Ostküste Spaniens ein. Bedeutende Städte der Levante sind Valencia, Alicante und Murcia. In Levante wurde vor ca. 200 Jahren die Paella erfunden.
Extremadura
Die fast menschenleere Region im Westen Spaniens ist berühmt für seine Würste und Schinken. Außerdem spielen Wild und Tomaten eine große Rolle in der regionalen Küche.
Galicien
Galicien bildet den Nordwestzipfel Spaniens. Hier werden Kohl, Rüben und Kartoffeln für das ganze Land angebaut. Auch die Fische und Meeresfrüchte aus Galicien sind berühmt. Weiter Spezialitäten Galiciens: Schweinefleisch, Kapaune und Weißwein.
Katalonien
Katalonien umfasst den östlichen Teil der Pyrenäen sowie Barcelona und die Costa Brava. Katalonien gilt als Heimat des besten spanischen Weißweins. Auch Eintopfgerichte mit Fisch und Meeresfrüchten sind berühmt.
Navarra und Aragonien
Navarra und Aragonien nehmen den größten Teil der Pyrenäen ein. Die Küche dieser Regionen ist eher einfach, bietet aber köstliche Lammgerichte oder Würste. Außerdem wachsen in Navarra bspw. Spargel und Waldpilze sowie fruchtiger Rotwein.
Neukastilien und La Mancha
Die Heimat Don Quixotes bildet die Mitte Spaniens und ist das größte Weinbaugebiet Spaniens wo allerdings hauptsächlich Massenweine produziert werden. Aus Kastilien und La Mancha stammt auch der beste Safran der Welt.
Tapas und Tapas-Bars
Was dem Deutschen seine Kneipe und dem Iren sein Pub ist dem Spanier seine Tapas-Bar. Hier trifft man sich nach Feierabend, trinkt, redet und isst nebenbei Tapas.
Tapas sind kleine Köstlichkeiten, die man zum Getränk serviert bekommt oder extra bestellen kann. Bei Tapas unterscheidet man grundsätzlich zwischen warmen und kalten Tapas und man kann so ziemlich alles als Tapas bekommen: Frittierte Gemüse und Fische, kleine Schinken- oder Fleischportionen, Oliven, Käse oder knackige Salate.
Der Begriff ‚Tapas‘ (=Deckel) bezeichnet die urprüngliche Verwendung der Tapas: Es waren Deckel, die in Bars auf die Gläser gelegt wurden, um Insekten und Schmutz vom Getränk fernzuhalten. Mit der Zeit wurde aus diesen Deckeln geröstete oder belegte Brotscheiben, die es gratis zum Wein oder Bier gab und schließlich wurden daraus die kleinen Gerichte, die man heute als Tapas bezeichnet.
Spanische Rezepte. Rezepte aus Spanien
Gazpacho (Kalte Gemüsesuppe aus Andalusien)
1 Gurke
600 g Tomaten
3 rote Paprikaschoten
1 Knoblauchzehe
300 ml Gemüsebrühe
1 EL Sherryessig
5 EL Olivenöl
2 EL Basilikumöl
Weißbrotwürfel
Cayennepfeffer
Zucker
Pfeffer
Salz
Gurke schälen und entkernen, Tomaten und Paprika häuten und entkernen. Gurke und Paprika in kleine Stücke schneiden.
5 EL kleingewürfelte Gurke und Paprika beiseite stellen. Den Rest der Zutaten im Mixer gut pürieren und mindestens 2 Stunden kalt stellen. Sollte die Gazpacho zu dick sein, einfach etwas Mineralwasser mit Kohlensäure hinzufügen.
Mit den Gemüsestückchen und Weißbrotwürfeln servieren.
Caldo gallego (Bohneneintopf aus Galizien)
250 g weiße Bohnen
500 g Kartoffeln
500 g Grünkohl
1 Schinkenknochen
2 Chorizo (Paprikawurst)
Salz
Pfeffer
edelsüßes Paprikapulver
Bohnen über Nacht in kaltem Wasser einweichen lassen.
Am nächsten Tag die Bohnen mit dem Schinkenknochen in einem Topf mit 2 l Wasser zum Kochen bringen. Salz, Pfeffer und Paprikapulver hinzugeben und 1 Stunde zugedeckt garen.
Grünkohl gründlich waschen und hacken; Kartoffeln schälen und in Würfel schneiden; Chorizo (Paprikawurst) in Stücke schneiden.
Den Schinkenknochen herausnehmen und Grünkohl, Kartoffeln und Chorizo in den Topf hineingeben und weitere 30 Minuten garen. Sofort servieren.
Patatas a la riojana (Kartoffeleintopf nach Rioja-Art)
Für 4 Personen
2 kg Kartoffeln
200 g Chorizo oder Paprikawurst
1 Zwiebel
8 EL pürierte Tomaten
Salz
gemahlener weißer Pfeffer
Olivenöl
Kartoffeln schälen und in Stücke schneiden.
Zwiebel schälen und sehr klein hacken.
Paprikawurst in Stücke schneiden.
In einen Topf 8 EL Öl, die gehackte Zwiebel, Paprikawurst und die pürierten Tomaten geben. Bei geringer Temperatur 5 Minuten garen. Gut verrühren und die Kartoffeln zugeben. Salzen und pfeffern. Kartoffeln mit Wasser bedecken.
Zum Kochen bringen und bei geringer Hitze 20-25 Minuten kochen. Für einen stärkeren Geschmack können Sie zu den Kartoffeln auch ein Stück durchwachsenen Bauchspeck, ein Glas Weißwein und einen Eßlöffel süßes Paprikapulver zugeben.
Heiß servieren.
Paella
400 g Reis
500 g Tintenfischringe
1 l Miesmuscheln
12 Gambas
200 g Chorizo (span. Wurst)
1 Hühnchen
500 g Erbsen
4 Knoblauchzehen
4 grüne Paprika
6 Tomaten
1/2 Glas Olivenöl
1 Päckchen Safran
Salz, Pfeffer, Cayenne-Pfeffer
Das Hühnchen in Stücke schneiden. In einer Pfanne das Öl erhitzen und die Hühnchenstücke goldbraun braten. Die gereinigten Tintenfischringe, den in Scheiben geschnittenen Chorizo, den geschälten und gehackten Knoblauch hinzufügen und langsam garen.
Die Paprika von allen Seiten grillen, putzen, entkernen, in kleine Würfel schneiden und mit in die Pfanne geben.
Die Mischung mit einem Kochlöffel verrühren.
Die Tomaten schälen, entkernen und in Stücke schneiden.
In die Pfanne geben, verrühren. Mit 1 l Wasser ablöschen, vermischen. Salzen, pfeffern und 15 min garen.
In einem Topf die gut geputzten Muscheln auf heißer Flamme garen, bis sie sich öffnen.
Die Gambas 5 min lang in kochendem Salzwasser garen.
Den gut abgetropften Reis in die Pfanne geben, Safran, Gambas und Muscheln hinzufügen und 20 min garen. Die Erbsen hinzufügen, vorsichtig umrühren und in der Pfanne servieren.
Kartoffel-Tortilla
750 g Kartoffeln
Salz
1 Zwiebel
Olivenöl
4 Eier
Die Kartoffeln in Salzwasser mit der Schale kochen, schälen und auskühlen lassen. In Scheiben schneiden. Die Zwiebel abziehen und fein würfeln.
Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und die Kattoffeln etwa 8-10 Minuten darin braten. Nun die Zwiebeln mitbraten.
Die Eier schaumig schlagen und über die Kartoffeln giessen.Unter Rütteln der Pfanne das Ganze stocken lassen.
Ist die Tortilla fest geworden, stürzt man sie. Man legt einen entsprechend grossen Teller auf die Pfanne, hält ihn fest und dreht den Teller nach unten, die Pfanne nach oben.
In die leere Pfanne gibt man wieder etwas Olivenöl und die Tortilla mit der noch nicht gebratenen Seite nach unten.
Nach 3-4 Minuten Bratzeit kann sie wie eine Torte serviert werden.
Mandelkuchen aus Spanien (Gato de Almendra)
250 g Mandeln, geschälte
250 g Puderzucker
8 Ei(er)
1 Vanilleschote(n)
1 Zitrone(n), die Schale
1 Msp. Zimt
Öl, zum Einfetten der Form
Puderzucker, zum Bestäuben
Die Eier trennen. Dann den Puderzucker mit dem Eigelb glatt rühren. Die geriebene Zitronenschale, den Zimt und die Vanille dazugeben. Die Mandeln fein malen und unterrühren. Die Eiweiß steif schlagen und unterheben. Den Teig in die gefettete Form geben und im vorgeizten Backofen bei 180° ca. 50 Min. backen
Abkühlen lassen und dick mit Puderzucker bestäuben. Im Sommer kann man auch noch eine Kugel Mandeleis dazu servieren.
Gebackene Milch (Leche Asada)
1 Liter Milch
8 Ei(er)
250 g Zucker
1 große Zitrone(n), Saft und abgeriebene Schale
Zimt
8 Kekse (Butterkekse), gemahlen
Eier verquirlen, nach und nach die übrigen Zutaten beimischen und zuletzt die gemahlenen Kekse. 2-2,5-cm-dick in eine flache Backform gießen. Bei mäßiger Hitze eine halbe Stunde goldgelb backen.
Auf der Insel La Gomera beträufelt man diesen Nachtisch vor dem Servieren mit Honig.
Sangria
2 Liter Rotwein
50 bis 200 g Zucker
1 Zimtstange
3 Gewürznelken
20 Pfefferkörner
30 Orangen in Scheiben
1 kg Obst (Pfirsiche und am besten Zitrusfrüchte)
½ Liter Mineralwasser
Rotwein mit 50 bis 200 g Zucker vermischen. Die Zimtstange, die Nelken und den Pfeffer hinzugeben. Bei kleiner Flamme für ca. 10 Minuten kochen lassen. Abkühlen lassen.
Die in Scheiben geschnittenen Orangen und ca. 1 kg Obst nach Wahl hinzugeben (geschält und in Stücke geschnitten).
Sangria für 2 gute Stunden in den Kühlschrank stellen. Wer es etwas leichter mag kann noch einen ½ Liter Mineralwasser hinzufügen.