Ernährung und Lebensmittel

Weinbergschnecken als Delikatesse

Weinbergschnecken sind eine beliebte Delikatesse. Vor allem in Frankreich aber auch in Italien, der Schweiz und Deutschland sind Weinbergschnecken beliebte Delikatessen, die besonders gerne als Vorspeise aber auch als Snack zu einem Glas Wein verzehr werden.

Schnecken wurden bereits in der Antike gesammelt und gegessen. Von den Römern wurden sie sogar gezielt in sogenannten „Schneckengärten“ gezüchtet und gehalten. Mittlerweile sind Weinbergschnecken jedoch stark bedroht, das Sammeln ist in Deutschland ganz verboten, in den meisten anderen Ländern ist das Sammeln nur noch sehr eingeschränkt erlaubt. Daher stammen die meisten Weinbergschnecken, die heute verzehrt werden, aus speziellen Schneckenzuchten, in denen die Schnecken ausschließlich für den Verzehr gezüchtet werden. Große Schneckenzuchten befinden sich im Burgund in Frankreich, in Italien, dem Waadtland in der Schweiz und in Süddeutschland. Unterschieden wird zwischen der Großen oder Weißen Weinbergschnecke (Gros bourgogne, Gros blanc, Helix pomatia), der Großen Grauen (Gros gris, Helix aspersa maxima) und der Kleinen Grauen (Petit gris, Helix aspersa).

Die Weinbergschnecken haben ein zähes Fleisch und sind sehr schleimig, daher ist die Vorbereitung der Schnecken recht aufwändig. Die Weinbergschnecken werden zunächst mehrere Tage ohne Nahrung gehalten, damit ihr Darm vollständig geleert ist. Anschließend werden die Schnecken in kochendem Wasser getötet. Die toten Weinbergschnecken werden dann aus ihrem Schneckenhaus gelöst und der Verdauungsapparat entfernt. Die vorbereiteten Schnecken kommen in sehr salzhaltiges Wasser oder werden eingesalzen, damit sich der Schleim löst. Schließlich werden die Schnecken in viel klarem Wasser gereinigt. Die so vorbereiteten Schnecken sind fertig zur Zubereitung. Wenn die leeren Schneckenhäuser ebenfalls verwendet werden sollen, müssen diese ausgekocht und mit Soda gereinigt werden. Anschließend werden sie für mehrere Stunden in einer gewürzten Brühe gegart und sind endlich bereit für die eigentliche Zubereitung.

Da der Aufwand zur Vorbereitung von Weinbergschnecken sehr hoch ist, werden die allermeisten Schnecken von Gastronomiebetrieben und Privathaushalten heutzutage bereits gereinigt und kochfertig gekauft. Weinbergschnecken gibt es heute in Konserven, lose oder im Schneckenhaus eingefroren.

Die klassische Zubereitung der Weinbergschnecke als Delikatesse ist zusammen mit Kräuterbutter im Schneckenhaus überbacken. Zur Zubereitung werden die Schneckenhäuser in spezielle Schneckenpfannen gesetzt. Dies sind runde Bleche, in denen Mulden sind, in die jeweils ein Schneckenhaus gesetzt wird. Die Schneckenpfanne wird dann in den heißen Ofen gegeben und die Schnecken darin zubereitet. Die Schnecken werden dann im Schneckenpfännchen serviert. Üblicherweise isst man sie als halbes Dutzend oder als Dutzend. Zum Auslösen der Schnecken aus dem Häuschen gibt es spezielles Schneckenbesteck. Es besteht aus einer spezielle geformten Schneckenzange, mit der man das heiße Schneckenhäuschen festhalten kann und einer schmalen, zweizinkigen Schneckengabel, mit der man das Schneckenfleisch aus dem Schneckenhaus löst. Außerdem ist es üblich, einen Suppenlöffel zu den Schnecken zu servieren, um damit die Kräuterbutter und den Bratensatz der Schnecken zu löffeln. Serviert werden überbackene Schnecken mit knusprigem Baguette oder Toastbrot.

Neben der klassischen Zubereitung von Weinbergschnecken gibt es zahlreiche andere Zubereitungsarten. Bekannt ist bspw. das Badische Schneckensüpple, eine Rahmsuppe mit saurer Sahne, Weißwein und Weinbergschnecken als Einlage. Auch Schneckensalat wird in manchen Gegenden geschätzt.