Israelische Küche; die Küche Israels
Es ist schwer, von der israelischen Küche zu sprechen, da es sie im Grunde nicht gibt. Durch die vielen jüdischen Einwanderer aus allen Teilen der Welt, die natürlich ihre eigene Esstradition mitbrachten ist die „israelische Küche“ eine Mischung aus Speisen und Rezepten aus allen Ecken und Enden der Welt.
Grob kann man die israelische Küche in die zwei Richtungen ashkenasische Küche und die sephardische Küche einteilen. Die ashkenasische Küche ist die Küche der jüdischen Einwanderer aus Mittel- und Osteuropa, hat also Gerichte aus Deuschland, Frankreich, Holland, Polen, Ungarn, Litauen, Russland u.a.. Die sephardische Küche dagegen ist die Küche der Einwanderer aus Südeuropa und aus dem nahen Osten. In der sephardischen Küche finden sich also Zutaten und Rezepte aus Spanien, Italien, Griechenland, der Türkei, Marokko, Lybien, Tunesien, verschiedenen arabischen Ländern, dem Jemen oder dem Irak.
Die ashkenische Küche in Israel zeichnet sich durch Gerichte Mittel- und Osteuropas aus. Dazu gehören u.a. gefilte Fische, gekochtes Huhn, gelbe Rüben, gehackte Leber, Borschtsch (Rotebeete-Suppe), ungarischen Gulasch und russische Piroggen. Gerichte der ashkenischen Küche gehören nicht zum Alltagsessen der meisten Israelis. Sie sind jedoch in vielen ashkenischen Restaurants erhältlich.
Die sephardische Küche ist meist bunter und vielfältiger als die ashkenische Küche. Sie zeichnet sich durch die typische großzügige Verwendung von Gewürzen aus, die auch den meisten anderen orientalischen Küchen zu eigen ist. Zu den typischen Gerichten der sephardischen Küche gehören u.a. Humus (Dip aus gemahlenen Kichererbsen, mit Tahina, einer Sesampaste, Zitronensaft, Knoblauch und Kümmel gewürzt). Auberginen in dutzenden Zubereitungen, eingelegte Gemüse, Kebabs (Hackbällchen vom Grill), Schischlikim (Spieße mit gegrilltem Lamm- oder Rindfleisch), Seniya (Rind- oder Lammfleisch in Tahinasoße), gefüllte Hühnchen oder Tauben, Lammkoletts oder Fisch. Zum Abschluss gibt es z.B. Baklava, Obst oder verschiedene Cremes.
Israelische Nahrungsmittel
Obst und Gemüse aus Israel ist berühmt und wird in der israelischen Küche reichlich verwendet. Aufgrund des günstigen Klimas gedeihen besonders Süd- und Zitrusfrüchte wie Orangen, Kiwis, Mangos, Dattelpflaumen, Loquats, Passionsfrüchte, Cheromoya und Papayas. Außerdem werden Datteln, Feigen und Granatäpfel in Israel angebaut.
Milch und Milcherzeugnisse sind ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der israelischen Küche, da das Wasser in frühen Zeiten knapp und schmutzig war. Daher gibt es in Israel besonders viele Milchprodukte aus Ziegen-, Schafs- und Kuhmilch. Es gibt reichlich Frischkäse, Joghurt und Quark.
Fische sind besonders beliebt in den Regionen rund um das Mittelmeer, sowie an den Flüssen und rund um den See Genezareth. Meeresfrüchte werden in strenggläubigen Familien und in kosheren Restaurants nicht zubereitet, da der jüdische Glauben die Zubereitung und den Verzehr verbietet. Israelis muslimischen Glaubens dürfen Meeresfrüchte allerdings essen.
Fleisch und Geflügel stehen ebenfalls auf dem Speiseplan der israelischen Küche. Sowohl den Juden als auch den Moslems verbietet jedoch ihre Glaube, Schweinefleisch zu essen.
Koscheres Essen
Keine andere Religion hat derart viele Vorschriften in Sachen Zubereitung und Verzehr von Speisen als das Judentum. Diese Vorschriften sind für Außenstehende oftmals schwer zu verstehen und sind oft Quelle von Vorurteilen.
Die Kaschruth (Speisegesetz) schreibt genau vor, welche Tiere in welcher Zubereitung und Kombination gegessen werden dürfen. „Kosher“ bedeutet „rein“ bzw. „tauglich“ für den Genuss, also „zum Verzehr geeignet“. Kosher bezieht sich jedoch nicht nur auf Speisen und Zubereitungen sondern auch auf Stoffe, Essgeschirr und religiöse Gegenstände.
Da die genaue Vorstellung der Kaschruth bzw. des Begriffes „Kosher“ den Rahmen dieser kleinen Einführung in die israelische Küche sprengen würde, sei an dieser Stelle auf die Seite „Eine knappe Erklärung zum Begriff Kaschruth“ von Chaim Frank verwiesen.