Absinth, die grüne Fee
Absinth (‚Die grüne Fee‘ bzw. ‚la Fée Verte‘) ist eine Bitterspirituose, die aus Wermut (Artemisia absinthium, daher der Name ‚Absinth), Anis und anderen Zutaten wie bspw. Fenchel, Melisse und Ysop destilliert wird und einen Alkoholgehalt von 45 bis 74 Vol. % aufweist.
Geschichte des Absinth
Der Absinth wurde in der französischen Schweiz erfunden. Von wem ist allerdings umstritten. Manche Quellen nennen den französischen Arzt Dr. Pierre Ordinaire als Erfinder, der den Absinth 1792 als Heilmittel entwickelt haben soll. Die erste Absinth-Destillerie wurde von Henri Louis Pernod 1805 in Pontarlier (Frankreich) eröffnet,
Absinth galt von den zwanziger Jahren des 19. Jahrhunderts bis zu seinem großflächigen Verbot Anfang des 20. Jahrhunderts als eine der beliebtesten Spirituosen der Welt. Insbesondere die Intellektuellen- und Künstlerszene Europas, und insbesondere Frankreichs, genossen den Absinth oftmals im Übermaß. Vincent van Gogh, Paul Gauguin, Picasso, Charles Baudelaire, Arthur Rimbaud, Oscar Wilde (von dem die Bezeichnung ‚Grüne Fee‘ stammt) und viele andere wollten sich durch Absinth Inspiration einholen und durch die dem Absinth nachgesagten Wirkungen ihr Bewusstsein erweitern.
Allerdings gab es schon 1850 warnende Hinweise auf die Folgen übermäßigen Absinthgenusses. Hauptfolgen waren demnach Sucht, Übererregbarkeit und Halluzinationen. 1873 verbreitete sich das Gerücht, Absinth würde das hochgiftige Antimon beinhalten. Außerdem sprach man von ‚Absinth-Epilepsie‘, Absinthblindheit und verstärkter Suizid-Gefahr.
Alle Warnungen stießen jedoch auf taube Ohren und der Absinth-Verbrauch stieg und stieg, nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass der Weinpreis immer weiter stieg, der Absinthpreis aber, aufgrund industrieller Herstellung, immer weiter fiel. Anfang des 20. Jahrhunderst hatte der Absinthkonsum derartig hohe Ausmaße angenommen, dass das französische Verteidigungsministerium eine drastische Reduktion verlangte. 1910 schließlich verbot die Schweiz Herstellung, und Verkauf von Absinth. Nach und nach folgten die anderen europäischen Länder und die USA dem schweizer Vorbild, nicht ohne starken Druck der Winzer und Weinlobby. Bis 1923 war Absinth in allen europäischen Ländern mit Ausnahme von Spanien, Portugal und der Tschechoslowakei verboten.
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In Deutschland wurde das Verbot 1981 wieder aufgehoben. Die Aromaverordnung verbot aber weiterhin Verwendung des wichtigen Wermutöls. Erst 1991 darf nach einer EU-Verordnung wieder Absinth mit einem festgelegten und streng limitierten Thujon-Anteil (Wirkstoff im Wermutöl) hergestellt werden.
Herstellung von Absinth
Bei der Herstellung werden zunächst Wermut und ein Teil der Zutaten (wie z. B. Anis und Fenchel) in Neutralalkohol oder Weinalkohol eingelegt (mazeriert) und anschließend destilliert. Bei der Destillation trennen sich die starken Bitterstoffe des Wermuts da sie weniger flüchtig sind als die Aromastoffe.
Nach der Destillation wird der Absinth oft mit anderen Zutaten (wie z. B. pontischem Wermut und Ysop) eingefärbt. Nach dem ursprünglichen Rezept ist Absinth nur schwach grünlich eingefärbt. Es gibt aber auch völlig klare Absinthe. Minderwertige Absinth-Sorten werden heutzutage oft mit Lebensmittelfarbe eingefärbt. Außerdem gibt es auch roten Absinth.
Trinkrituale
Das französische Trinkritual
Beim französischen Trinkritual werden ca. 2-4 cl Absinth in ein Absinthglas gefüllt. Anschließend werden ein oder zwei Stück Würfelzucker auf einem sog. Absinthlöffel platziert die man dann langsam und vorsichtig mit eiskaltem Wasser übergießt, so dass sich der Zucker langsam auflöst und zusammen mit dem Wasser in den Absinth tropft. Verdünnt wird, je nach Geschmack, im Verhältnis 1:3 bis 1:5, so dass man den Alkohol kaum bis gar nicht mehr schmeckt.
Bei diesem Trinkritual trübt sich der Absinth (wie andere Anis-Schnäpse wie Pastis oder Ouzo) durch das Wasser aufgrund des sog. Louche-Effekts milchig ein. Der Zucker neutralisiert den ansonsten recht bitteren Geschmack des Absinth etwas. Dieses französische Trinkritual ist als einziges historisch verbürgt.
Die Schweizer Trinkart
Beim schweizer Trinkritual werden ca. 2-4 cl Absinth in ein Absinthglas gefüllt. Anschließend wird langsam mit eiskaltem Wasser bis zum Verhältnis 1:3 oder 1:5 aufgefüllt. Dieses Ritual eignet sich nur für süße Absinthe, denen man keinen Zucker mehr zufügen muss.
Das tschechische Trinkritual
Beim schweizer Trinkritual werden ca. 2-4 cl Absinth in ein Absinthglas gefüllt. Anschließend taucht man ein oder zwei Stück Würfelzucker in den Absinth platziert diese auf einem Absinthlöffel und zündet sie an. Wenn die Zuckerstücke Blasen zeigen und karamellisieren werden die Flammen gelöscht und der Löffel in das mit Absinth gefüllte Glas getaucht. Auf keinen Fall dürfen noch brennende Zuckerstücke in den Absinth gegeben werden, da hierbei Brandgefahr besteht. Danach das Glas mit Wasser bis zum gewünschten Verhältnis auffüllen. Dieses Ritual wurde von findigen tschechischen Marketingstrategen erfunden und hat keinen historischen Hintergrund.