Ernährung und Lebensmittel

Hummer


Hummer (Lat. Homarus) sind eine Gattung aus der Familie der Hummerartigen (Nephropidae). Sie kommen in sämtlichen Ozeanen vor. Die bekanntesten Arten sind der Amerikanische Hummer (Homarus americanus), der an der amerikanischen Ostküste (v.a. vor den Neuengland-Staaten) und an der Ostküste Kanadas lebt, sowie der Europäische Hummer (Homarus gammarus), der von Skandinavien bis herunter nach Spanien und dem Mittelmeer vorkommt. Der so genannte Norwegische Hummer gehört biologisch zu einer anderen Art der Hummerartigen. Er wird auch Kaisergranat genannt undgilt, wie der Hummer, als Leckerbissen. Hummer leben im Sommer in flachem felsigen Wasser, ziehen sich aber im Winter auf Tiefen bis zu 50m zurück.


Hummer werden vornehmlich im Sommer mithilfe so genannter „Hummerfallen“ gefangen. Hummerfallen sind Körbe aus Draht, in die die Hummer, angelockt von Ködern, hineinkommen aber nicht mehr entrinnen können. Da tote Hummer schnell Giftstoffe entwickeln, die zu Lebensmittelvergiftungen führen, werden die gefangenen Hummer nicht getötet. Es werden ihnen einzig die kräftigen Scheren zusammengebunden, damit sie sich und andere Hummer während des Transportes nicht verletzen können. Aufgrund dieser Gründe wird roher Hummer beinahe ausschließlich lebend verkauft. Bei dem Kauf lebender Hummer sollte man drauf acht geben, dass der Hummer noch kraftvoll Beine und Scheren bewegt. Vom Kauf eines sich schwerfällig bzw gar nicht mehr bewegender Hummer ist abzuraten.

Hummer ändern ihre Farbe beim Kochen von schwarzblau zu knallig rot. Der Grund dafür ist, dass beim Kochen Farbpigmente freigesetzt, die Licht aus dem blauen und grünen Farbspektrum absorbieren und nur rotes Licht zurückwerfen

Die Kochzeit ist je nach Größe und Gewicht des Hummer unterschiedlich. Ein 500 gr. schwerer Hummer benötigt ca.. 12 Minuten, ein 1kg Hummer etwa. 22 Minuten und ein 3kg Tier benötigt ca. 40 Minuten, bis er total durchgegart und das begehrte Schwanzfleisch durchgängig weiß und fest ist.

Trotz aller Proteste von manchen Tierschutzorganisationen wird in Deutschland Hummer immer noch dadurch getötet, in dem man ihn kopfüber in einen kochenden Fond aus Wasser, Gewürzen, verschiedenen Gemüsen, Knoblauch und Weißwein steckt. Andere Arten und Weisen, wie den Hummer mit einem gezielten Stich mit einem Messer in den Kopf zu töten, sind hier zu Lande gesetzwidrig. Diese Herangehensweise, Hummer im kochenden Wasser zu töten, ist angefochten und wird wieder und wieder als grausam bezeichnet. Jedoch sagt eine neuere norwegische Studie, dass der Hummer auf Grund seines verkleinerten Zentralnervensystems nicht in der Lage sei, Schmerz zu spüren. Dessen ungeachtet ist es empfehlenswert, die Hummer separat in den Topf zu stecken, damit sie durch das kochende Wasser rasch bewusstlos werden. Wenn viele Hummer gemeinsam in den Topf getan werden kühlen sie das Wasser ab und es hat nicht mehr die richtige Temperatur, um die Tiere gleich darauf zu betäuben.

Vom gegarten Hummer ist nur das Fleisch im Schwanzstück, den Scheren, den Beinen sowie in den Scherengelenken verzehrfertig. Aus den Schalen (Karkassen) des Hummers werden Suppen, Saucen beziehungsweise die rote Hummerbutter gemacht. Einen Hummer professionell zu zerlegen oder gar an einer Tafel zu zerlegen und zu essen benötigt einiges an Erfahrung. Um das Zerlegen und das Essen eines Hummers zu erleichtern, gibt es besonderes Hummerbesteck, wie die Hummerzange, mit der der Panzer aufgebrochen wird beziehungsweise die lange, sehr dünne Hummergabel, mithilfe derer man das köstliche Scherenfleisch auslösen kann.

In früheren Zeiten galt Hummer als Arme-Leute-Essen, derart groß war ihr Bestände. Besonders für Bedienstete sowie Haushaltshilfen war Hummer ein billiges Nahrungsmittel. In einem der allerersten Streiks der Geschichte soll das Hauspersonal an der US-amerikanischen Ostküste sogar durchgesetzt haben, dass ihnen Hummer keinesfalls mehr als dreimal die Woche serviert wird.

Aufgrund der Überfischung und Verschmutzung der Weltmeere ist Hummer aber in zahlreichen Regionen rar und infolgedessen dementsprechend teuer geworden. Heutzutage gilt Hummer zusammen mit anderen Nahrungsmitteln wie Kaviar oder Champagner als Verkörperung der gehobenen Küche der sehr feinen und reichen Gesellschaftsschicht. Nur an der US-amerikanischen Ostküste ist Hummer nach wie vor so etwas wie ein Alltagsessen.

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