Ernährung und Lebensmittel

Honig der Trank der Götter

Honig und dessen scheinbar geheimnisvolle Herstellung fasziniert den Menschen schon seit Urzeiten. Seine scheinbare Entstehung aus dem Nichts machte ihn für viel Kulturen zu einer Göttergabe und Honig hatte neben seiner Verwendung als Nahrungs- und Süßungsmittel immer auch eine mythische und religiöse Bedeutung.

Etwas weniger mythisch beschreibt die EU den Honig:

Definition von Honig nach EU-Norm:
Honig ist der natürliche Süssstoff, der von Honigbienen hergestellt wird aus Blütennektar oder Absonderungen lebender Pflanzenteile oder Ausscheidungen pflanzensaugender Insekten auf lebenden Pflanzenteilen, welche die Honigbienen sammeln, durch Vermischung mit spezifischen eigenen Substanzen verändern, ablagern, eindicken, lagern und in Honigwaben reifen lassen.
1. Blütenhonig oder Nektarhonig ist Honig, der aus Nektar oder Pflanzen stammt.
2. Honigtauhonig ist Honig, der hauptsächlich von Ausscheidungen pflanzensaugender Insekten (Hemiptera) aus lebenden Teilen von Pflanzen oder von Absonderungen lebender Pflanzen stammt.

Beschreibung von Honig

Honig, dessen Name vom althochdt.: honang der Goldfarbene stammt, ist eine dickflüssige bis feste Substanz, die durch den hohen Zuckeranteil süß schmeckt. Honig enthält neben verschiedenen Zuckerarten 15-21% Wasser (Heidehonig bis 23 %) sowie Enzyme, Vitamine, Aminosäuren, Pollen, Aromastoffe und Mineralstoffe. Honig gilt aufgrund dieser Inhaltstoffe im allgemeinen als gesünder als der übliche Haushaltszucker. Sowohl nach EU-Verordnung als auch nach deutscher Honig-Verordnung darf dem Honig weder etwas hinzugefügt noch entzogen werden. Honig ist daher ein 100% reines Naturprodukt.

Die Farbe des Honigs hängt hauptsächlich von den Blüten oder dem gesammelten Honigtau ab, aus denen er entsteht. Die gängigsten Honigfarben sind Weiß, Gelb bis Hellgelb, Beige, Braun oder Grün-Schwarz. Der Geschmack ist überwiegend abhängig von den Pflanzen, von denen die Bienen den Nektar oder Honigtau gesammelt haben. Die Konsistenz des Honigs reicht von dünnflüssig über cremig bis fest.

Honig ist aufgrund seines hohen Zucker- und geringen Wassergehaltes lange haltbar. Bei längerer Lagerung kann Honig auskristalisieren, was aber dem Geschmack und der Qualität des Honigs keinen Abbruch tut. Auskristalisierter Zucker kann durch vorscihtiges Erwärmen wieder verflüssigt werden.

Geschichte des Honigs von der Steinzeit bis zur Neuzeit

Bienen bevölkern schon seit 40 bis 50 Millionen Jahre die Erde, Honig wurde vom Menschen jedoch erst in der Steinzeit als Nahrungsmittel entdeckt. Die ersten bildlichen Darstellung von Menschen, die Honig sammeln stammen aus der Zeit von 12.000 bis 9.000 v. Chr. Später entdeckte der Mensch, dass man mit Rauch den Honig ‚ernten‘ konnte, ohne dass der Bienestock zerstört und das Bienenvolk verscheucht werden musste. Ein wichtiger Schritt zur heutigen Imkerei war getan. Die ersten Bilder der Haltung von Bienen als ‚Haustier‘ stammt aus der Zeit um ca. 7.000 v.Chr.

Schon von Anbeginn an hatte die Biene und ihr Honig für den Menschen eine besondere Bedeutung. Ihre Gabe, scheinbar aus dem Nichts etwas so köstlich-süßes zu schaffen wurden bewundert und mystifiziert. Bienen und ihr Honig bekamen eine mytisch-religiöse Bedeutung. Weiterhin war Honig als einziges süßes Lebensmittel überall begehrt.

Honig im alten Ägypten

Im alten Ägypten war Honig ein begehrtes Handelsgut und Zahlungsmittel. Nicht selten kostete ein Topf Honig den Preis eines Esels oder eines Rindes. Beamte zur Zeit Ramses II. bekamen gar ein Teil ihres Gehaltes in Honig ausgezahlt.

Die Ägypter betrieben die Imkerei mit wissenschaftlicher Genauigkeit. Sie erkannten den Zusammenhang zwischen Honig- und Wachsproduktion und die gleichzeitige Ertragssteigerung bei den ägyptischen Obstbauern. Die Ägypter brachten ihre Bienenstöcke in Gegenden mit intensiver landwirtschaftlicher Nutzung woraus die auch heute noch übliche Wanderimkerei auf dem Nil entstand.

Neben dem wirtschaftlichen Wert des Honigs war er in Ägypten auch von wichtiger religiöser Bedeutung. Honig war die „Speise der Götter“ und galt als „Lebendig gewordene Tränen“ des Sonnengottes Ra. Aus diesem Grund wurde die Biene auch ein wichtiges Symbol für die als Götter veehrten Pharaonen. Das Symbol der Biene wurde zur Königshieroglyphe und schmückte u.a. das Siegel der Königin Hatschepsut.

Honig bei den Griechen und Römern

Im antiken Griechenland wurden Bienen als die ‚Vögel der Musen‘ bezeichnet und galten als Boten der Götter und der griechische Göttervater Zeus trug den Beinamen ‚Bienenkönig‘. Honig galt als Quelle der Weisheit, Beredsamkeit und Dichtkunst.

Honig galt im alten Griechenland sowohl als Schönheits- als auch als Heilmittel. Hippokrates (466 bis 377 v. Chr.) verordnete Honig bei Fieber, Verletzungen, Geschwüren und eiternden Wunden. Um schnell wieder zu Kräften zu kommen, tranken die olympischen Athleten Honigwasser. Die Griechen setzten sich auch erstmals theoretisch-wissenschaftlich mit den Bienen, ihrer Staatenbildung und der Honiggewinnung auseinander. Bereits um 600 v. Chr gab es eine entwickelte und gesetzlich geregelte Imkerei in Griechenland. Aristoteles (384 bis 322 v. Chr.) verfasste das erste Fachbuch über die Bienenzucht.

im antiken Rom war die Bienenzucht weit verbreitet und das Wissen um die Imkerei zählte zur Allgemeinbildung. Die Profite aus der Imkerei waren so hoch, dass sich jeder römische Gutsherr wenigstens einen Bienensklaven hielt, der das Melarium, das Bienenhaus, betreute.

Honig wurde im antiken Rom als universelles Heilmittel angewendet. Honig wurde gegen Fieber, Potenzstörungen, Wunden, Depressionen und vieles mehr verordnet. Ein Leitsatz der römischen Ärzte war: „Iss Honig, und du bleibst gesund“.

Honig bei den Germanen und im Mittelalter

Die Germanen verehrten Honig als Götterspeise. Odin, der germanische Göttervater verdankte dem Honig seine Unsterblichkeit, Kraft und Weisheit. Untertanen mussten einen Teil ihrer Abgaben als Honigzins entrichten. Adlige verwendeten Honig als Ehrengabe für ihr Gefolge. Die Germanen waren auch dem Honigwein (Met) zugetan. Ohne Met wurde kein Fest gefeiert und kein gefallener Held nach Walhalla geleitet. Das theoretische Wissen um die Imkerei war bei den Germanen jedoch lückenhaft und sogar teilweise falsch. So wurde bspw. die Bienenkönigin als einzige männliche Biene im Volk angesehen.

Im Mittelalter bekam die Imkerei durch einen Erlass Karls des Großen erneuten Aufschwung: Er befahl, dass jeder Gutshof einen Imker und einen Metbauern, also einen Hersteller von Met (Honigwein), haben müsse. Karl der Große erließ auch viele Gesetze zum Schutz der Imkerei. Auch die Kirche war ein eifriger Förderer der Bienenzucht, denn die Bienenstöcke lieferten das Wachs für die Kerzen.

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Lange Zeit war Honig das einzige Süßungsmittel der Menschen. Zucker aus Zuckerrohr kam erst im späten Mittelalter nach Europa und wurde aufgrund seines horrenden Preises zur Luxusware, die sich nur Adlige leisten konnten. Erst im 19. Jahrhundert gelang es, Zucker aus Zuckerrüben herzustellen. Damit trat der Zucker seinen Siegeszug an und löste allmählich den Honig als Süßungsmittel ab.

Honig Gewinnung – Die Gewinnung des Honigs durch den Imker

Wenn die Wabendeckel der Wabenzellen geschlossen und leicht eingefallen sind, ist der Honig reif und kann vom Imker geerntet werden.

Um die Wabenrahmen aus den Bienstöcken entnehmen zu können werden die Bienen durch Räuchern oder durch ein Gebläse aus dem Bienenstock vertrieben. Danach entnimmt der Imker die eingehängten Rahmen, lässt aber einen Teil des Honigs zurück, damit die Bienen nicht verhungern. Anschließend werden die Waben mit einer speziellen Gabel ‚entdeckelt‘ also geöffnet um an den Honig zu gelangen.

Anschließend werden die vollen Waben üblicherweise in eine Zentrifuge gehängt und der Honig wird durch die Zentrifuaglkraft aus den Waben geschleudert. Durch ein feines Sieb wird verhindert, dass Pflanzenteilchen oder winzige Wabenstücke in den Honig gelangen. Schließlich wird der Honig in Gläser abgefüllt und gelangt so in den Handel.

Honig kann kühl, trocken und dunkel über Jahre hinweg gelagert werden. Die optimale Lagertemperatur beträgt ca. 10-12° Celsius für cremige Honige und 18-20° Celsius für flüssige Honige. Honig ist stark hygroskopisch, d.h. er zieht Wasser an. Daher muss Honig in dicht schließenden Gefäßen und trocken gelagert werden, die Luftfeuchtigkeit sollte max. 60 % betragen.

Honigsorten und -arten

Honige verschiedener botanischer Herkunft unterscheiden sich nicht nur in Geschmack, Geruch und Farbe voneinander. Auch das Spektrum an Wirkstoffen ist für jede Nektar- oder Honigtau – erzeugende Pflanze typisch.

Ist der Honig mit einer botanischen Herkunftsangabe versehen, so muß der Honig überwiegend, daß heißt zu mehr als 50 %, der beschriebenen Quelle entstammen. Dies wird u.a. über Geschmack, Pollengehalt (Melissopalynologie) und elektrische Leitfähigkeit bestimmt. Um solche typischen Honige zu gewinnen ist es meist notwendig die Bienenvölker zu entsprechenden Standorten zu transportieren.

Blütenhonig

Blütenhonig wird der Honig aus dem Blütennektar vieler Pflanzen genannt. Meist helle Farbe und mild im Geschmack. Praktisch alle deutschen Blütenhonige kristallisieren nach ein bis 6 Wochen. Eine Ausnahmen bildet z.B. Akazienhonig, der oft 12 Monate flüssig bleibt. Durch intensives Rühren vor dem Abfüllen in Verkaufsgebinde kann die Konsistenz des Honigs beeinflusst werden. Durch das Rühren werden Zuckerkristalle zerschlagen und es entsteht ein feincremiger, weicher Honig.

  • Rapshonig
    Rapshonig ist ein cremiger oder auch fester Honig. Farbe Weiß bis elfenbein. Charakteristisches mildes Aroma.
  • Akazienhonig wird in Deutschland von Robinieenwäldern (falsche Akazie, Robinia pseudoacacia L.)) geerntet. Sehr milder, lieblicher Geschmack. Sehr gut zum Süßen von Tee geeignet. Bleibt extrem lange flüssig. Helle (wässrige) bis goldgelbe Farbe.
  • Löwenzahnhonig kann nur von Standorten geerntet werden, an denen zur gleichen Zeit nicht Raps oder Obstbäume blühen. Sehr kräftiger, aromatischer, recht süßer Geschmack. Typische gelbe Farbe.
  • Sonnenblumenhonig Charakteristischer, kräftiger Geschmack. Riecht etwas harzig. Typische hellgelbe bis orange-gelbe Farbe.
  • Heidehonig kräftiges Aroma. Typisch ist die körnige Konsistenz für den Heidehonig.
  • Lindenhonig Extrem süßer, typisch fruchtiger Geschmack. Grünlich-weiße, manchmal auch gelbliche Farbe.
  • Kleehonig milder Geschmack. Farbe weiß bis elfenbein.
  • Edelkastanienhonig Sehr kräftiger, herber, im Nachgeschmack etwas bitterer Honig. Typischer Standort in Deutschland ist der Pfälzer Wald, der zu großen Teilen mit Edelkastanien bestanden ist. Der Nektar wird dabei nur zum Teil aus den Blüten gesammelt, andernteils stammt aus den Blattachseln (extraflorale Nektarien). Der Honig hat eine rotbraune Farbe und bleibt einige Monate flüssig.

Honigtauhonig

Honigtauhonig wird von Bienen erzeugt, welche die zuckerhaltigen Ausscheidungen (Honigtau) von Pflanzenläusen sammeln. Dieser Honig hat meist eine deutlich dunklere Farbe als Honig aus Blütennektar und bleibt lange flüssig.

  • Waldhonig Honigtauhonig von Fichten, Douglasien, Kiefern, oft aber auch von Laubbäumen wie z.B. Eiche und Ahorn. Kräftiger, leicht herber Geschmack, Hell- bis dunkelbraun.
  • Tannenhonig Damit wird im allgemeinen der Honig von der Weißtanne bezeichnet. Größere Bestände gibt es im Schwarzwald und im Bayrischen Wald. Der davon geerntete Honig hat einen kräftig würzigen Geschmack und ist grünlich-schwarz. Z.B. 2003 gab es eher rötlichen Tannenhonig.
    Weißtannenhonig bleibt mehrere Monate, manchmal sogar jahrelang flüssig.

Ausländische Honige

  • Lavendelhonig (Frankreich)
  • Tasmanischer Lederholzhonig In Australien wird der tasmanische Lederholzhonig aufgrund seines einmaligen Geschmacks geschätzt.
  • Manukahonig aus Neuseeland

Dier Abschnitt „Honigarten“ basiert zum Teil auf dem Artikel Honig aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar, dort kann man den Artikel bearbeiten.