Kobe-Rind und Kobe-Rindfleisch (Kobe-Beef)
Das Kobe-Rind stammt aus Japan, genauer gesagt aus der japanischen Region rund um Kobe und das Fleisch des Kobe-Rinds gilt als das teuerste und exklusivste Rindfleisch der Welt.
Die Rasse des Kobe-Rinds ist ein japanisches Rind mit schwarzem Fell und wird auf Japanisch ‚Tajima-Ushi‘ (japanisches Schwarzvieh; wörtlich Tajima-Rind) oder auch ‚Kuroge Wagyu‘ genannt. Das Kobe-Rind wird immer noch von japanischen Bauern rund um Kobe gezüchtet und in Kleinbeständen von fünf bis maximal zehn Rindern gehalten, da nur bei dieser begrenzten Anzahl an Tieren die aufwändige Fütterung und Pflege des Kobe-Rinds möglich ist.
Das Kobe-Rind wird mit einem besonderen Kraftfutter gefüttert, das hauptsächlich aus Getreide, Rüben und Kartoffeln besteht. Daneben bekommen die Rinder regelmäßig Bier zu trinken, an schwülen Tagen bis zu zwei Flaschen am Tag. Das Bier soll den Appetit der Rinder anregen, so dass sie auch an schwül-heißen Tagen reichlich fressen. Außerdem regt die Hefe im Bier Mikroben im Magen der Rinder an, so dass sie ihre Nahrung besser aufnehmen können.
Das wichtigste bei der Aufzucht von Kobe-Rindern ist allerdings die tägliche Massage. Dazu werden die Rinder täglich vom Bauern mit einem speziellen Handschuh zwei bis drei Stunden lang massiert und dabei mit Sake, dem japanischen Reiswein, besprüht. Dadurch erhält das Fleisch eine besonders mürbe Struktur und eine exzellente Marmorierung mit feinen Fettäderchen. Das Kobe-Rindfleisch ist das am besten und stärksten marmorierte Fleisch aller Rinderrassen. Außerdem hat Kobe-Beef den geringsten Anzahl gesättigter Fettsäuren aller Rinderrassen.
Aufgrund der besonders aufwändigen Zuchtmethode können Bauern nur kleine Herden von fünf bis zehn Rindern halten. Allerdings haben sie dadurch keinen finanziellen Nachteil, denn bereits mit dem Verkauf eines Kobe-Rindes ist normalerweise das Jahreseinkommen gesichert. Kobe-Rindfleisch ist das teuerste Rindfleisch der Welt. Ein Kilo echtes Kobe-Rindfleisch kostet 200 bis 400 Euro, manchmal sogar noch mehr. Neben der sehr aufwändigen Zucht bestimmen auch die restriktiven Qualitätsmerkmale für echtes Kobe-Beef den Preis. Man sagt, dass jährlich nur etwa 4.000 Rindern diese hohen Qualitätsmerkmale erfüllen und als echtes Kobe-Beef verkauft werden dürfen.
Echtes Kobe-Beef darf nur in der Region um Kobe aufgezogen und geschlachtet werden. Kobe-Beef wurde bis 2012 auch nicht aus Japan exportiert und bis heute (Stand März 2013) wurden nur etwa 400 kg Kobe Beef in die USA exportiert, noch geringere Mengen wurden auch nach Hong Kong und Macao exportiert. Alles was in Amerika, Australien und Europa unter dem Namen ‚Kobe-Beef‘, ‚Wagyu-Beef‘ oder ähnlichen Bezeichnungen angeboten wird, ist kein echtes Kobe-Beef sondern stammt aus Nachzüchtungen, die oftmals sogar noch mit westlichen Rassen, wie bspw. dem Black Angus gekreuzt wurden.