Seife
Geschichte der Seife
Bereits die Sumerer vermengten vor 4000 Jahren gelöste Pflanzenasche, die als Lauge diente, mit Fett und erschufen so das Grundprinzip der Seifenherstellung, das auch heute noch angewendet wird. Diese so hergestellte ‚Seife‘ diente bei den Sumerern jedoch nicht zur Reinigung der Haut und der Wäsche, sondern wurde als Mittel zur Wundheilung eingesetzt.
Von den Sumerern übernahmen die Ägypter und die Griechen das Rezept zur Seifenherstellung. Erst die alten Römer erkannten schließlich die reinigende Wirkung der Seife. Die Araber schließlich verkochten im 7. Jh. Fett mit Lauge und schufen so die Seife in der heute bekannten Form.
Im Mittelalter wurden jedoch Wasser und Seife weitgehend gemieden. Grund dafür war der Irrglaube, dass erst die Reinigung des Körpers Krankheiten verursachten. Dieser Irrglaube hielt sich hartnäckig über viele Jahrhunderte. Noch Mitte des 18. Jh. vertraten viele Ärzte die Ansicht, dass Wasser und Luft krank mache.
Durch diesen Irrglauben wurde das genaue Gegenteil erreicht: Die mangelnde Körperhygiene leistete Epidemien wie Pest und Cholera Vorschub und war mitverantwortlich für die unzähligen Toten, die bspw. die Pest verursachte.
Eine weitere Folge der mangelnden Hygiene war, dass die Menschen im Mittelalter und in der frühen Neuzeit unglaublich stanken. Diesen Körpergeruch versuchten die Adligen und Reichen mit Pudern und Parfums zu übertünchen.
Waschwirkung der Seife. Wie Seife wirkt
Seife gehört zu den sog. ‚Detergenzien‘. Detergenzien haben eine besondere Waschwirkung:
Jedes Seifenmolekül besteht aus einer langen, unpolaren (hydrophoben) Kohlenwasserstoffkette und einem polaren (hydrophilen) Ende, der sogenannten Carboxylat-Gruppe (-COO-). Die Kohlenwasserkette zieht beim Waschen Fett und Schmutz an, während das polare Ende weiterhin in das Wasser ragt. So dringt der unpolare Teil in den Schmutz ein und löst ihn damit, während der polare Teil weiterhin mit dem Wasser in Verbindung bleibt und den Schmutz schließlich mit dem Wasser wegwäscht.
Seifenherstellung – Herstellung von Seife
Grundstoffe für die Seifenherstellung sind Fett und Lauge:
Als Fett wird hauptsächlich Kokosfett aber auch anderes Pflanzenfett oder tierische Fette wie bspw. Schweinefett oder Rindertalg verwendet.
Als Lauge wurde früher gelöste Pflanzenasche verwendet. Heutzutage verwendet man zur Seifenherstellung Natronlauge und ähnliche Laugen.
Die Herstellung von Seife ist ein chemischer Prozess. Dazu verkocht der Chemiker tierische oder pflanzliche Fette oder Öle lange mit Lauge. Beim Kochen wird das Öl in seine Bestandteile Glyzerin und Fettsäuren zerlegt. Die Fettsäuren verbinden sich mit der Lauge zu einem neuen Stoff: der Seife. Nach dem Kochen ist die Seife cremeartig. Anschließend erhält die Seife meistens noch Farbstoffe und Düfte. Beim anschließenden Trocknen wird die Seife hart.