Rapsöl
Rapsspeiseöl, auch Rüböl, Rübsenöl, Kolzaöl und Kohlsaatöl genannt, ist ein pflanzliches Öl, das als Speiseöl verwendet wird. Rapsöl wird aus den Samen von Raps und Ölrübsen durch Pressung und anschließender Raffinierung gewonnen.
Rapsöl als Lebensmittel ist erst seit 1973 auf dem Markt. Erst da gelang es Rapspflanzen mit sehr niedrigem Gehalt an unbekömmlicher Erucasäure, den sogenannten Null-Raps, zu züchten. Später wurden diese Sorten durch gezielte Zucht noch weiter verbessert. Der daraus entstanden sogenannte Doppelnull-Raps enthält nur noch ca. 0,1% Säure und einen geringen Bitterstoffgehalt. Erst durch den geringen Gehalt an Erucasäure und Bitterstoffen (Glucosinolate) wird Rapsöl für Mensch und Tier überhaupt erst genießbar.
Rapsspeiseöl wird durch die Pressung der zerkleinerten Samen von Raps und Ölrübsen gewonnen. Anschließend wird das Öl raffiniert. Raffiniertes Rapsöl verstärkt den Eigengeschmack vom Speisen und hat im Gegensatz zum naturbelassenen Öl einen hohen Rauchpunkt, der bei etwa 130-200 °C liegt. Raffiniertes Rapsöl eignet sich daher, im Gegensatz zu naturbelassenem Öl, auch zum Braten und Frittieren.
Rapsöl ist ein sehr wertvolles Speiseöl. Es besitzt den höchsten Anteil an ungesättigten Fettsäuren (91 g/100g) und den niedrigsten Anteil an gesättigten Fettsäuren aller Speiseöle. Bei den einfach ungesättigten Fettsäuren wird es nur noch vom Ölivenöl übertroffen, wobei aber Olivenöl mehr gesättigte Fettsäuren als Rapsöl hat. Rapsöl enthält außerdem viel Vitamin E und Karotinoide, die beide vor Krebs schützen sollen. Der Gehalt an Vitamin E und Karotinoiden ist im kaltgepressten Rapsöl ungleich höher als im raffinierten Rapsöl. Kaltgepresstes Rapsöl ist jedoch nicht hocherhitzbar, da ansonsten Stoffe entstehen, die im Verdacht stehen die Krebsentstehung zu fördern. Kaltgepresstes Rapsöl eignet sich daher nur für Dressings, Dips u.ä.
Rapsöl wird nicht nur als Lebensmittel verwendet. Es kommt auch in zahlreichen technischen Bereichen als Rohstoff und Ausgangsstoff zum Einsatz. Aus Rapsöl können u.a. Kraftstoffe (Biodiesel), Lacke und Farben, Lösungsmittel, Tenside und Weichmacher, Kosmetika, Linoleum, biologisch abbaubare Öle und Schmierstoffe und Pflanzenschutzmittel hergestellt werden. Die Überreste bei der Herstellung von Rapsöl, der sogenannte Rapskuchen, dient meist als Viehfutter, vor allem als Hochleistungsfütterung für Rinder, Schweine und Masthähnchen.