Getränke

Weißwein – Einführung und Überblick

Geschichte

Wein ist als Getränk schon seit der griechischen Antike bekannt. Die Herstellung von Wein ist jedoch schon weit vor den Griechen bekannt. So wurde in der Nähe von Damaskus eine 8000 Jahre alte Pressanlage gefunden, die heute als ältester Beweis für die Weinherstellung in der Geschichte gilt. Auch aus dem Iran und Mesopotamien sind jahrtausendealte Hinweise auf die Weinherstellung bekannt.

Weinlagerung

Da Weißweine nicht so viel Gerbstoffe enthalten wie Rotweine lassen sich Weißweine im Allgemeinen nicht so lange lagern wie Rotweine, da Gerbstoffe für die Lagerfähigkeit bei Weinen eine wichtige Rolle spielen. Allerdings kann man Spätlesen oder Trockenbeerenauslesen durchaus mehrere Jahre lagern.

Wein sollte idealerweise bewegungsarm und liegend in einem dunklen Keller lagern, dessen Temperatur konstant bei 10° bis 13° C liegt und der eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit aufweist. Diese Idealvoraussetzungen bieten heutzutage allerdings nur noch wenige Altbauhäuser, deren Keller weit unter der Erde liegen und die einen Naturboden besitzen. Jedoch hat die Industrie bereits Klimaschränke entwickelt, in denen der Wein von jedermann optimal gelagert werden kann.

Die Herstellung von Weißwein

Die Herstellung von Weißwein unterscheidet sich in einigen Punkten von der Herstellung von Rotwein.

Weißwein
Weißwein / Bild © netzwissen.com

Weißweintrauben werden nach der Weinlese zuerst von Stielen und Blättern befreit (‚Abbeeren‘ oder ‚Entrappen‘ genannt). Danach werden die Trauben so schnell wie möglich gekeltert, d.h. die Trauben werden durch eine Presse zerquetscht, damit der Traubensaft aus den Trauben austreten kann. Dabei ist so vorsichtig wie möglich vorzugehen, damit die Traubenkerne nicht zerquetscht werden und damit unerwünschte Bitterstoffe entstehen.

Der entstandene Traubenmost wird dann geklärt und gereinigt. Dies geschieht entweder durch Zentrifugen oder indem der Most über Nacht in Tanks lagert wobei die schweren Trübstoffe auf den Boden absinken. Anschließend wird der gereinigte Most dann mit Schläuchen abgezogen, der Weißwein wird ‚abgestochen‘.

Danach wird der Most entweder durch natürliche Hefen oder durch Zugabe spezieller Weinhefen vergoren. Bei der Gärung verwandelt die Hefe den Zucker in Alkohol und Kohlensäure. Wenn die Beeren nicht süß genug waren, dann wird dem Most Zucker zugesetzt. Man spricht vom ‚Anreichern‘, ‚Verbessern‘ oder ‚Chaptalisieren‘ (nach dem frz. Chemiker Jean Antoine Chaptal, dem Erfinder dieser Methode). Diese Methode ist erlaubt, selbst die großen Weine aus dem Bordeaux werden regelmäßig verbessert.

Der Hauptgärung folgt der erste Abstich, danach wird oft mit Hilfe von Bakterienkulturen die Milchsäuregärung (malolaktische Gärung) eingeleitet. Die Milchsäuregärung dient dazu, die Säure im Wein abzubauen und die Komplexität und Stabilität zu erhöhen.

Nach der Nachgärung wird der Wein zwei- bis dreimal abgestochen um möglichst alle Trüb und Schwebeteilchen aus dem Wein zu entfernen, damit der fertige Weißwein klar und durchsichtig ins Glas kommt. Beim dritten Abstich wird der Wein geschönt und geklärt. Dadurch wird das Aussehen des Weines verbessert, in dem man Schlieren und Trübungen entfernt. Hierzu können verschiedene mechanische oder chemische Mittel eingesetzt werden.. Es folgt die Filtration, die den Wein klar und stabil macht.

Schließlich wird der Weißwein entweder in Stahltanks oder in Holzfässer gepumpt, wo er schließlich zum endgültigen Wein heranreift, der anschließend in Flaschen abgefüllt wird.

Weißwein aus Deutschland

Deutschland ist ein Weißwein-Land. Die Weißweinsorten nehmen mit 73.882 ha einen Anteil von 71,3%, die Rotweinsorten mit 29.723 ha einen Anteil von 28,7% an der Gesamtrebfläche ein.

Die wichtigsten Weißweinsorten sind der Riesling mit einem Anteil von 20,8% an der Gesamtrebfläche, knapp gefolgt von Müller-Thurgau (Rivaner) mit 18,0%. Der deutsche Riesling genießt zu Recht Weltruf aber auch die anderen deutschen Weißwein-Sorten müssen Vergleiche mit anderen Ländern nicht scheuen und sind einen Versuch auf jeden Fall wert.

Deutschland hat 13 Weinbaugebiete:

Von diesen 13 deutschen Weinbaugebieten produzieren beinahe alle mehr Weißwein als Rotwein. Nur das kleine Weinbaugebiet der Ahr bildet hier eine kleine Ausnahme. Dort wird über 80% Rotwein angebaut. Auch Württemberg ist eher für seine Rot- als für seine Weißweine bekannt.

Eine Übersicht über die wichtigsten deutschen Rotwein-Sorten finden Sie hier: Wichtige Rotweisorten Deutschlands.

 

Wichtige deutsche Weißweintrauben

RebsorteAroma
Bacchusfruchtig, zartes Kümmel- und Kräuteraroma
Elblingrassig-temperamentvoll, feinfruchtig mit dezentem Apfelduft
Faberrebedezentes Muskattraubenaroma, feinfruchtig im Geschmack
GewürztraminerRosenbukett, würzig, kräftig
Grauburgunderfeinfruchtig, nussig mit feinem Mandelaroma
Gutedelmild mit leicht nussigen Aroma, sehr bekömmlich
Huxelrebesäurebetont mit feinwürzigem Muskatton
Kerner frisch, feinfruchtiger, leichter Muskatton, Aroma von Birne, Orange, Johannisbeeren
Morio-Muskatwürziger Lavendelduft, deutlicher Muskatgeschmack
Müller-Thurgaufeinblumig-mild mit wenig Säure und zartem Muskatgeschmack, Aroma von grünen Äpfeln, Zitrone, schwarzer Johannisbeere, Geranie, Muskatnuß und grüner Paprika
Riesling rassig, mit feiner Frucht, zarter Duft von Äpfeln, Pfirsich, Grapefruit und Rosenblüte
Scheurebesehr fruchtig bis pikant, würziger Duft und Geschmack von schwarzen Johannisbeeren
Silvaner zarter Duft von frischem Grün, Heu, Minze, Stachelbeeren, Birnen und Rauch, feinblumig, sehr bekömmlich, klassischer Menüwein
Weißburgunderfeinfruchtig mit zartem Apfel-, Ananas- und Zitronenduft und angenehmer Säure, Butter- und Vanillearoma

 

Weißwein aus dem Weinbaugebiet Baden

Baden ist das südlichste Weinbaugebiet Deutschlands und ausdehnungsmäßig längste Weinanbaugebiet. Es reicht von nördlich von Heidelberg bis nach Meersburg am Bodensee. Diese geographische Länge bedingt beträchtliche klimatische und geologische Unterschiede innerhalb des Weinbaugebietes. Baden ist Deutschlands drittgrößtes Anbaugebiet und als einziges Weinanbaugebiet in Deutschland gehört Baden zur EU-Weinbau-Zone B, der sonst u.a. auch Norditalien und die meisten Teile Frankreichs angehören.

Die wichtigsten badischen Weißwein-Rebsorten sind Grauburgunder und Müller-Thurgau.

Deutscher Weißwein aus dem Weinbaugebiet Franken

Weißwein macht rund 89% der Anbaufläche in Franken aus. Silvaner und Müller-Thurgau heissen in Franken die wichtigsten Weißwein-Sorten. Frankenwein ist herzhaft erdig, sehr körperreich und wird in der Regel trocken ausgebaut. Frankenwein ist mit keinem anderen Wein vergleichbar.

Charakteristisch für Wein aus Franken ist die besondere Flaschenform in der der Frankenwein in den Handel kommt – der berühmte Bocksbeutel.

Deutscher Weißwein vom Weinbaugebiet hessische Bergstraße

Das deutsche Weinbaugebiet hessische Bergstraße liegt nördlich von Heidelberg. Klimatisch begünstigt hat die hessische Bergstraße fast schon südländisches Klima. Außerdem besitzt das kleine Weinbaugebiet 233 verschiedene Böden, die den Weinbau begünstigen.

Ca. 88% der mit Wein bepflanzten Flächen besteht aus Weißwein, wobei Riesling, Müller-Thurgau und Grauburgunder die wichtigsten Sorten sind. Weißwein von der hessischen Bergstraße wird meistens ‚vor Ort‘ getrunken und kommen so gut wie nie in den Handel.

Deutscher Weißwein vom Weinbaugebiet Mittelrhein

Deutscher Weißwein vom Weinbaugebiet Mittelrhein bedeutet vor allen Dingen Riesling. 70% der Gesamtrebfläche der Gegend um die weltberühmte Loreley sind mit Riesling-Rebstöcken bepflanzt. Daneben werden als weitere Weißweinreben noch kleine Mengen an Müller-Thurgau und Kerner angebaut.

Deutscher Weißwein vom Weinbaugebiet Mosel-Saar-Ruver

Das Weinbaugebiet Mosel-Saar-Ruwer beheimatet die steilsten Weinlbergsagen Europas. Es ist auch das größte Rieslingsgebiet Deutschlands. Neben dem Riesling wird auch noch etwas Müller-Thurgau und Kerner angebaut.

Die Weine von Mosel, Saar und Ruwer zeichnen sich durch unnachahmliche Eleganz und Rasse aus. Weißweine vom Weinbaugebiet Mosel-Saar-Ruwer sind duftig, hellfarben, leicht und spritzig, mit frischer, fruchtiger Säure.

Deutscher Weißwein vom Weinbaugebiet der Nahe

Das Nahe-Gebiet liegt zwischen Mosel und Rhein. Dem Wein von der Nahe wird eine große Vielfalt nachgesagt und nicht selten wechseln im Weinberg alle 50m die Böden.

Haupt-Weißweinsorten an der Nahe sind fruchtiger Riesling und verhalten-würziger Müller-Thurgau aber auch Silvaner und Grauburgunder gedeihen hier kräftig.

Pfälzischer Weißwein

Die Pfalz, welche sich auch 80 km Länge von Worms bis an die Grenze des Elsaß erstreckt, ist Deutschlands größter Weinerzeuger. Gut 25% aller in Deutschland produzierten Weine stammen aus der Pfalz. Dabei bietet die Pfalz für jeden Geschmack und für jedes Budget einen passenden Wein.

Die Pfalz ist eher ein Weißwein-Gebiet. Besonders die Rieslinge und der Müller-Thurgau aus der Pfalz sind hervorragend. Es werden auch Kerner, Silvaner und Scheurebe angebaut.

Deutscher Weißwein aus dem Rheingau

Der Weinbau im Rheingau ist bereits sehr alt. Schon Karl der Große ließ hier Wein anbauen und schon vor ihm taten es die alten Römer. Die Benedktinermönche von Johannisberg waren auch die ersten, die den qualitätsverbessernden Effekt der Edelfäule durch den Pilz Botrytis entdeckten und damit ein wesentliches Merkmal der Spätlese fanden.

Das Rheingau ist traditionell Weißwein-Land, insbesondere ist der Riesling aus dem Rheingau weltbekannt. Dem rheingauer Riesling folgt Müller-Thurgau.

Weißwein aus Rheinhessen

Rheinhessen ist mit 25.000 Hektar Rebfläche das größte deutsche Weinanbaugebiet. Seine weitläufige Rebflächen bieten eine schier unglaubliche Vielfalt an Böden, Mikroklimazonen und Rebensorten. Trotzdem wird in Rheinhessen hauptsächlich Weißwein angebaut. Rheinhessen besitzt die weltgrößte Silvaner-Fläche. Auch ein weltbekannter Riesling wird in Rheinhessen angebaut. Daneben werden hier auch zahlreiche Neuzüchtungen wie Scheurebe, Bacchus, Kerner und Faberrebe angebaut.

Deutscher Weißwein vom Weinbaugebiet Saale-Unstrut

Das Weinbaugebiet Saale-Unstrut bildet zusammen mit Sachsen die nördlichsten Weinbaugebiete der Welt. In Saale-Unstrut wird zu ca. 79% Weißwein angebaut. Die Hauptsorten sind Müller-Thurgau, Weißburgunder und Silvaner.

Deutsche Weißweine aus Sachsen

Das Weinbaugebiet Sachsen bildet zusammen mit Saale-Unstrut die nördlichsten Weinbaugebiete der Welt.

In Sachsen werden auf mehr als 86% der Flächen Weißweine angebaut. Hauptrebsorten sind Müller-Thurgau (Rivaner), Riesling und Weißer Burgunde. Auf Steillagen hoch über der Elbe wachsen die anerkannten Meißner Weine, die wegen ihrer Frische und Feinfruchtigkeit als Rarität unter den Deutschen Weinen gelten.

Französische Weißweine, die Anbaugebiete und bekanntesten Sorten

Frankreich ist mit seinen ca. 960.000 Hektar Reben das drittgrößte Weinanbaugebiet der Welt und gilt nach wie vor als klassisches Weinland. Die französische Art und Weise Weißwein an- und auszubauen ist zum Vorbild vieler Winzer geworden.

Nirgendwo sonst ist der Anteil an Spitzenweinen so hoch wie in Frankreich. Frankreich produziert aber auch einen großen Anteil an guten Land- und Tafelweinen.

Durch seine klimatische Vielfalt produzieren die Winzer in Frankreich sehr unterschiedliche Weißweine. Ein Weißwein von der Loire, bspw. aus der Chenin Blanc-Traube, schmeckt ganz anders als ein Weißwein aus dem Elsass, bspw. ein Riesling oder ein Pinot Blanc.

Die wichtigsten Weinbaugebiete Frankreichs sind:

  • Bordeaux (Département Gironde) mit den Haupt-Anbaugebieten Medoc, Graves, Sauternes, St. Émilion und Pomerol
  • Burgund (Bourgogne): Chablis, Côte D’Or, Côte Chalonnais, Mâcon, Beaujolais
  • Juragebiet
  • Savoyen
  • Loire: Muscadet, Anjou-Saumur, Touraine, Obere Loire
  • Champagne
  • Elsaß
  • Rhônegebiet (Côtes du Rhône): Nördl. Rhône, Südl. Rhône, Châteauneuf-du-Pape
  • Provence
  • Le Midi (Roussillon, Corbières, Blanquette de Limoux, Minervois, Coteaux du Languedoc, Bouches-du-Rhône
  • Korsika: L’Ile de Beauté
  • Südwest-Frankreich: Bergerac, Gaillac, Côtes de Buzet, Madiran, Jurancon, Côtes de Duras, Côtes u Fronton, Côtes du Marmandais

Die wichtigsten französischen Weißwein-Sorten sind:

  • Aligoté
  • Altesse
  • Chardonnay
  • Chasselas
  • Clairette
  • Folle Blanche
  • Gewürztraminer
  • Macabeu
  • Marsanne
  • Muscadelle
  • Muscadet
  • Riesling
  • Rousanne
  • Sauvignon Blanc
  • Semillon
  • Ugni Blanc (St. Emillion im Cognac)

Mehr zu französischem Wein gibt es hier

Weißwein aus Italien und die wichtigsten italienischen Weinbaugebiete

Weinbau hat in Italien eine jahrtausendealte Tradition. Bereits die Griechen des Altertums nannten Italien ‚Oinotria‘, Land des Weins. Nirgendwo sonst in der Welt wird so viel Wein produziert wie in Italien und im Pro-Kopf-Verbrauch liegen die Italiener mit ca. 62 l/Kopf nur knapp hinter Frankreich.

Die Menge an produziertem Weißwein und auch die Qualität macht italienischen Weißwein in der ganzen Welt bekannt und beliebt. Brunello di Montalcino, Barolo und Barbaresco klingen wie Musik in den Ohren von Weißwein-Kennern und schmeicheln feinen Zungen und Gaumen in aller Welt.

Italien ist unterteilt in 20 Weinbaugebieten:

  • Aostatal
  • Piemont
  • Ligurien
  • Lombardei
  • Trient
  • Südtirol
  • Venetien
  • Friaul – Julisch-Venetien
  • Emilia Romagna
  • Toskana
  • Marche (Marken)
  • Umbrien
  • Latium
  • Abruzzen und Molise
  • Kampanien
  • Apulien
  • Kalabrien
  • Basilikata
  • Sizilien
  • Sardinien

Die Weine in Italien werden in die Qualitätsstufen Vino di Tavola, IGT und Denominazione di Origine Controlata (DOC) bzw. DOCG (G für garantita) als höchste Qualitätsstufe Italiens eingeteilt. Allerdings ist dabei zu beachten, dass die Einordnung in die verschiedenen Qualitätsstufen nicht für einzelne Weine, sondern für ganze Regionen bzw. Weintypen vorgenommen wird. Deswegen kann ein italienischer Billig-Weißwein genauso das Prädikat DOCG tragen, wie ein italienischer Weißwein, der höchsten Ansprüchen gerecht wird.

Weißwein aus Spanien

Spanien ist das gebirgigste Weinbauland der wichtigen internationalen Weinbau-Ländern. 1972 wurden in Spanien ein zentrales Kontrollgremium für sog. „Denominaciones de Origen“ eingerichtet, das in spanischen Weinregionen Kontrollen durchführt, welche etwa den französischen „Appelations“ entsprechen. Dennoch entspricht nur ein geringer Teil der spanischen Weine den internationalen Qualitätsansprüchen. Außerdem ist häufig ihr Alkoholgehalt für den modernen Geschmack zu hoch.

Man kann Spanien sinvollerweise in 6 Zonen einteilen:

Nord-Süd-Richtung

Norden: Tafelweine mit Qualität oder zumindest Charakter
Mitte: Massenweine mit hohem Alkoholgehalt
Süden: „Vinos generosos“ – Apperitifs und Dessertweine. Typischer Vertreter ist der Sherry.

Querrichtung

Nordwesten: Säuerliche, „grüne“ Weine in der Art des portugiesischen „Vinho verde“
Nördliche Mitte: Meist gut ausgewogene Rotweine
Nordosten: Führend in weißen Tafel- und Schaumweinen. Zunehmend jedoch auch gute Rotweine

Die wichtigen Weinbaugebiete in Spanien sind:

  • Rioja, Weißweinsorten: Malvasia (Für Portwein), Viura (Haupttraube für weißen Rioja, alias Macabeo), Garnache Blanca
  • Navarra, Weißweinsorten: Garnache Blanca
  • Penedes bekannt für seine Weißweine, die fast ausschließlich von den Schaumweinherstellern der Stadt San Saduria de Noya verarbeitet werden, Weißweinsorten: Garnache Blanca, Parellada (Für Schaumweine)
  • Tarragona, wie Navarra und Penedes
  • Valencia, Weißweinsorten: Moscatel (sehr süß)
  • Alicante, Weißweinsorten: Moscatel (sehr süß)
  • Jumilla, Weißweinsorten: Moscatel (sehr süß)
  • Jerez produziert eine kleine Menge an Spitzenweinen: Weißweinsorten: Palomino (Export bis Kalifornien, Südamerika und Australien), Moscatel (sehr süß)

 

Weißwein aus Kalifornien – Geschichte und Einführung

Von dem schweren Schlag, den die Prohibition dem Weinanbau in Kalifornien in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts versetzt hat, hat sich die Weinproduktion in Kalifornien lange nicht erholt. Erst in den siebziger Jahren begann die kalifornische Weinindustrie wieder, international auf sich aufmerksam zu machen.

Der Weinbau in Kalifornien ist hochindustrialisiert, was bei vielen Weinkennern ein gewisses Naserümpfen hervorruft. Wie bei vielem in den USA herrscht auch im kalifornischen Weinbau eine gewisse Gigantomanie. So können bspw. alleine die Tanks der Gebrüder Ernesto und Julio Gallo, die fast die Hälfte des kalifornischen Weins vermarkten, so viel lagern, wie die Deutschen insgesamt ernten. Der größte geschlossene Weingarten der Welt (3.000 Hektar, mit eigenem Flugplatz, vollautomatisch gewässert und vollmechanisch gepflegt und geerntet) ist so groß wie die gesamte Anbaufläche des Rheingaus. Dieser Wingert ist Eigentum der ‚Monterey Vineyards‘, einem Unternehmen des Getränke-Riesens Seagrams.

Kalifornien hat fünf Weinaugebiete:

  • Northern Coastal Region mit dem berühmten Napa Valley
  • Central Coast Region
  • Cucamagna
  • San Bernardino
  • Great Central Valley

In Kalifornien werden in letzter Zeit vermehrt trockene Weißweine produziert, so dass sie Weißwein mittlerweile ca. 60% der gesamten Weinproduktion in Kalifornien ausmacht. Die wichtigsten kalifornischen Weißwein-Reben sind:

  • Chardonnay
  • Chenin Blanc
  • French Colombard

Weißwein aus Südamerika und Südafrika

Südamerika

Die beiden wichtigsten Weinbauländer Südamerikas, die auch für den deutschen Markt interessant sind, sind Chile und Argentinien. Dabei ist Chile, obwohl die Weinbaufläche nur halb so groß ist wie die Argentiniens, qualitativ der interessantere Lieferant südamerikanischer Weißweine.

In Chile stand sowohl im Weinbau als auch in der Kellertechnik Frankreich Pate, bei der Bewässerungstechnik können sich die chilenischen Winzer auch heute noch auf die jahrhundertealte Gräbensysteme der Inkas verlassen.

In Chile dominiert der Rotwein, jedoch sollten auch die chilenischen Weißweine beachtete werden.

Die wichtigsten Weißweinsorten aus Chile sind:

  • Chardonnay
  • Sauvignon Blanc
  • Semillon

In Argentinien werden hauptsächlich Cabernet Sauvignons und Pinot Noirs sowie Malbecs, Chardonnays und Gewürztraminer kultiviert.
Das Aushängeschild der argentinischen Weißweine ist die Chardonnay-Traube, die in den 80er Jahren einen Boom erlebte.
Aber auch anderer Weißweine aus Argentinien sind inzwischen dabei, bekannt zu werden. Leider jedoch leidet der Weinbau in Argentinien darunter, dass in früheren Jahre eher auf Masse als auf Klasse gesetzt wurde.

Südafrika

Jahrzehntelang durch das Apartheid-Regime verpönt, hat Weißwein aus Südafrika nun begonnen, den europäischen Markt zu erobern. In Südafrika wird zu 80% Weißwein produziert. Jedoch führt die weltweit gestiegene Nachfrage nach Rotweinen dazu, dass auch in Südafrika die Menge der hergestellten Rotweine stetig ansteigt.

Vorbild für den südafrikanischen Weinbau sind seit jeher der Franzosen. Südafrika ist eigentlich das Eldorado aller Winzer: Das Klima ist ideal für Weinbau, Heisse Tage und kühle Nächte bilden die Idealvoraussetzungen für gutes Rebenwachstum. Es gibt kaum Frost in Südafrika, keinen Hagel, wenig Krankheiten. Der Boden ist fruchtbar und muss kaum gedüngt werden.

Südafrika besitzt fünf Weinbaugebiete:

  • Coastal
  • Boberg
  • Breede River Valley
  • Oliifants River
  • Little Karroo

Die wichtigsten Weißwein-Rebsorte in Südafrika ist die Chenin Blanc-Traube, die in Südafrika Chenin Blanc Steen oder auch nur Steen genannt wird.

 

Australische und neuseeländische Weißweine

Australien

Nach zahlreichen, teils schmerzlichen Rückschlägen hat die australische Weinindustrie einen Standard erreicht, der auch hohen internationalen Ansprüchen genügt. Die Entwicklung scheint jedoch noch längst nicht abgeschlossen, so dass noch viel Interessantes zu erwarten ist.

Australische Winzer zählen zu den bestausgebildeten der Welt. Nicht einmal in Kalifornien wird das Wachstum der Reben und das Entstehen des Weines so gründlich erforscht.

Da die australischen Weißwein-Produzenten von europäischen Traditionen gänzlich unbelastet sind, sind sie nicht gegen Techniken voreingenommen, die hierzulande ein Naserümpfen hervorrufen würde. Was zählt, ist alleine die bestmögliche Qualität im jeweiligen Preissegment zu liefern.

Neuseeland

Neusseland ist das südlichste Weinland der südlichen Erdhalbkugel. Die Hälfte der etwa 7.000 Hektar großen Weinbaufläche ist mit Müller-Thurgau besetzt.