Weißer Tee
Weißer Tee gilt vielen als edelste Teesorte der Welt. In China schon seit Jahrtausenden als „Kaiser unter den Tees“ bekannt, findet Weißer Tee mittlerweile auch bei uns immer mehr Anhänger. Neben seinem feinen Geschmack werden Weißem Tee auch gesundheitsfördernden Wirkungen nachgesagt. Diese sollen die im Tee enthaltenen Polyphenole bewirken, die angeblich um 100% wirksamer sind, als die Polyphenole, die im Grünen Tee vorkommen.
Weißer Tee hat seinen Namen nicht etwa von seiner weißen Farbe in der Tasse sondern von dem weißen, seidenartigen Flaum, der die jungen Teeknospen umschließt. Für qualitativ hochwertigen Weißen Tee werden ausschließlich die ungeöffneten Knospen geerntet, die nur wenig bis gar kein Sonnenlicht abbekommen haben. Für 1 kg Weißen Tee werden rund 30.000 dieser Knospen benötigt, die von Hand geerntet werden.
Zur Herstellung von Weißem Tee werden die geernteten Knospen des Teestrauchs für etwa 2 Stunden gelüftet.Danach werden sie zum Welken für ca. 10–14 Stunden bei einer Luftfeuchtigkeit von rund 60 % und einer Umgebungstemperatur von 25–26 °C auf Welkmatten/Körbe gelegt. Bei diesem Welken fermentieren etwa 2% der Knospen auf natürlichem Weg an wodurch der Weiße Tee im Gegensatz zum Schwarzen Tee einen sehr milden Geschmack bekommt. Nach dem Welken beginnt ein erster Trocknungsvorgang für 10–15 min bei einer Temperatur von 100–130 °C, Anschließend wird der Tee sortiert und erneut bei einer Temperatur von 130 °C für ca. 12 Minuten einem zweiten Trocknungsvorgang unterzogen. Dann wird der fertige Weiße Tee vermischt und verpackt.
Weißer Tee ist, neben dem grünen Tee, dem schwarze Tee, dem Oolong (Halbfermentierter Tee), dem bedufteten Tee und dem gepressten Tee, einer der 6 chinesischen Tees. Angebaut wird der Weiße Tee in den Bergregionen der chinesischen Fujiian-Provinz . Am verbreitetsten ist Pai Mu Tan („Weiße Pfingstrose“), ein großblättriger Tee. Als hochwertigste Sorte gilt der Yin Zhen („Silbernadel“), der auch Silvery Pekoe genannt wird. Für die Spitzenqualität werden nur besonders schöne, aromatische Triebe des Big White Tea Bushs gepflückt und anschließend besonders schonend verarbeitet.
Weißer Tee schmeckt sehr mild, blumig und aromatisch und hat ein Aroma, das an Orchideen erinnert. Er enthält weniger Bitterstoffe als Schwarzer oder Grüner Tee und ist daher magenschonender als die beiden anderen Tees. Weißer Tee enthält jedoch deutlich mehr Koffein als andere Tees. Weißer Tee enthält Vitamin C und E.
Die gesundheitsfördernde Wirkung, die dem Weißen Tee nachgesagt wird, führt man vor allem auf den hohen Gehalt an Polyphenolen zurück, die im Weißen Tee enthalten sind. Diese sollen um das dreifache mehr und 100% wirksamer sein, als die Polyphenole, die im Grünen Tee sind. Diese Polyphenole sollen hochwirksame Antioxidantien sein, die freie Radikale unschädlich machen und so das Immunsystem stärken sollen. Die Chinesen sagen dem Weißen Tee auch eine blutdrucksenkende Wirkung nach.
Weißer Tee wird wie Grüner Tee zubereitet. Die optimale Wassertemperatur für die Zubereitung liegt bei 82°. Die Blätter sollten 4 bis 6 Minuten ziehen. Pro Liter Wasser werden etwa 8 bis 11 Gramm Weißer Tee verwendet. Die Sorte Yin Zhen lassen manche bei niedrigerer Wassertemperatur 3–4 Minuten ziehen, dies führt zu einem schwereren und nachhaltigeren Geschmack. Eine Portion Teeblätter kann mehrfach aufgegossen werden. Jeder Aufguss weist dabei einen anderen Geschmack auf.